Kontrastreicher können die beiden neu eröffneten Ausstellungen in den Räumen der Stoll-Vita-Stiftung nicht ausfallen: Hier farbige Bilder und Gemälde, die durch künstliche Intelligenz (KI) entstanden sind, dort die Ausstellung „Planet Gesundheit“, die zum Mitmachen und zur Wissensvermittlung anregt.
Zunächst verlockt sicherlich das Anschauen der „gefälschten“ Bilder: Man sieht weltberühmte Kunstwerke, etwa die „Mona Lisa“ von Leonardo da Vinci oder den „Schrei“ von Edvard Munch. Aber man sieht sie eben nicht im Original, sondern nur „im Stil von“.

Der „Schrei“ von Munch etwa ist plötzlich vervielfältigt, Mona Lisa trägt ein Bärtchen und Frida Kalo mit ihren charakteristisch zusammengewachsenen Augenbrauen wird zum Mann und bleibt doch typisch Frida Kalo. Sehr bekannte Kunstwerke von Picasso, Manet, Klimt und anderen verändern sich so eigenwillig und doch vertraut.
So entstehen Fälschungen
Außer bei der Kunst sieht man solche Eingriffe künstlicher Intelligenz auch bei der Darstellung von Politikern, Science Fiction, Architektur oder bei willkürlich „erfundenen“ Personen: Da sieht man die beiden Präsidenten Joe Biden und Donald Trump friedlich beim Schachspiel, Papst Franziskus im Autoscooter, Angela Merkel im Trikot beim Fußballspielen oder den umweltbewussten König Charles von England vor riesigen Schlachtplatten.
In der Architektur bewundert man phantasievolle Zukunftsbauten, die das Herz jedes Architekten höherschlagen lässt. Und die ausdrucksvollen Menschenportraits erscheinen zum Greifen realistisch, auch wenn man gelegentlich in einigen dieser Bilder kleine Fehler entdeckt. Wie entstehen solche „Fälschungen“?
Adelheid Kummle, Vorsitzende der Stoll-Vita-Stiftung und Erfinderin dieser originellen Idee lacht: „Man öffnet ein Portal im Internet und gibt genaue Details ein – etwa „junges Mädchen im Stil von Vincent van Gogh“, und schon erscheinen Vorschläge. Die hat sie dann drucken und auf Leinwand ziehen lassen. Der Besucher kann abschließend bei einem kleinen Quiz selbst testen, ob er „echt“ oder „gefälscht“ richtig einzuschätzen gelernt hat.

Sehr viel ernsthafter, aber ebenfalls unterhaltsam geht es dann bei der Ausstellung „Planet Gesundheit“ zu, die von der DBU (Umwelt Bundesamt) ausgeliehen wurde. Sie zeigt an sieben interaktiven Stationen die Wechselwirkung von Umweltbelastungen und Gesundheit auf: Der Besucher erhält einen Pass, kann an jeder Station Aufgaben lösen und bei einem Quiz Punkte sammeln.
Man erfährt, wie viel Chemie im Badezimmer versteckt ist, warum man im ungelüfteten Klassenzimmer schneller müde wird, was man gegen Schimmel in Räumen tun muss, wie man am besten und umweltfreundlichsten durch den Verkehr kommt und vieles mehr. Auch der bekannte Arzt und Kabarettist Eckart von Hirschhausen hat sich mit klugen Ratschlägen irgendwo versteckt.
Und wer nicht weiß, welches die umweltfreundlichste Stadt der Welt ist, sollte diese Ausstellung unbedingt besuchen. Sie richtet sich an Schüler ab der 5. Klasse und an Erwachsene. Doch vielleicht wäre der Besuch ab 7. Klasse sinnvoller.