Die schwierigen Corona-Jahre hat die Volkshochschule Waldshut-Tiengen gut gemeistert, auch das Angebot und die Teilnehmerzahlen erreichen langsam aber sicher wieder Vor-Pandemie-Niveau. Aber es gibt eine Reihe von Faktoren und Veränderungen, die das VHS-Team um Cindy Fehrenbacher und Martina Erdmann in Zukunft vor nicht unerhebliche Herausforderungen stellen, wie sie dem Gemeinderat darstellten.
Es mangelt an Dozenten und Räumen
So seien insbesondere Raumengpässe und Dozentenmangel Gründe dafür, dass noch immer nicht ganz an die Vor-Corona-Zeit angeknüpft werden könne, wie Fehrenbacher darstellte: „Wir haben wieder deutliche Steigerungen der Teilnehmerzahlen, aber auch lange Wartelisten.“ Ein Hebel, mit dem diesem Problem begegnet werden soll, ist die Anhebung der Honorarsätze. Diese soll aber erst zum September 2025 erfolgen.
Unterm Strich hat die VHS vergangenes Jahr 201 Kurse und 22 Einzelveranstaltungen angeboten, wie Erdmann darstellte. Alles in allem also 42 Veranstaltungen mehr als im Vorjahr. Bei den Einzelveranstaltungen konnte die Zahl der Teilnehmer mit 1420 mehr als verdreifacht werden. Die Kurse wurden von 2153 Menschen besucht.
Deutlich angestiegen sind dabei die Ausgaben. Lagen diese 2022 noch bei 475.000 Euro, waren es 2023 etwa 487.500 Euro, wobei der Anteil der Verwaltungskosten zurückgegangen ist. Da die Einnahmen aber ebenso gesunken sind – um 4000 Euro auf 217.000 Euro – sank der Kostendeckungsgrad auf 44 Prozent, was folglich in einenm erhöhten Zuschussbedarf durch die Stadt resultiert.
Programmheft und Anmeldung digital
Mit ein Kostenfaktor sei der Druck des VHS-Programmhefts gewesen. Dessen Stückzahl sei außerdem inzwischen so weit zurückgegangen, dass es immer schwieriger geworden sei, überhaupt noch eine Druckerei zu finden, wie Erdmann und Fehrenbacher darstellten. In letzter Konsequenz hat die VHS sich dazu entschlossen, den Druck komplett einzustellen und die Broschüre nur noch digital auf der Homepage anzubieten.
Das ermögliche gegebenenfalls auch noch Aktualisierungen während des Jahres. Zudem lasse es sich mit dem neuen Buchungssystem verknüpfen, das die VHS seit einigen Wochen anbietet, so Erdmann. Allerdings soll das Programm auf Anforderung durchaus noch ausgedruckt werden.
Programm mit vielen Neuerungen
Aller Herausforderungen zum Trotz wird die VHS auch zum nächsten Semester mit einem Programm an den Start gehen, das wieder mit etlichen neuen Veranstaltungen aufwarten kann – unter anderem Kursen zu Cannabis-Prävention, Künstlicher Intelligenz und Trauerbewältigung.
Auch der jetzt erstmals angebotene Erstorientierungskurs für Flüchtlinge soll wiederholt werden, ebenso die Kurse in Kleingruppen, die unter dem Titel VHespresso ins Programm genommen wurden.