Die Menschen haben im November und Dezember weniger Geld im stationären Einzelhandel ausgegeben als im Vorjahr. Der Handelsverband Deutschland spricht von etwa 120 Millionen Euro weniger im Vergleich zum Vorweihnachtsgeschäft 2022. Und wie sieht es in Waldshut-Tiengen aus?
Beide Gewerbevereine der Stadt, die Aktionsgemeinschaft in Tiengen und der Waldshuter Werbe- und Förderungskreis, sind sich einig: Das Weihnachtsgeschäft lief später an als üblich. Ein Grund könnte das Wetter mit viel Regen gewesen sein, vermutet Thomas Wartner, Vorsitzender des Waldshuter Werbe- und Förderungskreises. Zum Ende der Vorweihnachtszeit habe das Geschäft aber deutlich angezogen.
Kunden gehen gezielt in Geschäfte
Waren die Kunden in den ersten Wochen noch nicht so richtig in Kauflaune, änderte sich dies zum Ende des Weihnachtsgeschäftes. Nikola Kögel, Geschäftsführerin der Aktionsgemeinschaft: „In den letzten beiden Wochen vor Weihnachten waren viele Kunden unterwegs. Allerdings gerade wegen dem wechselhaften Wetter waren sie eher gezielt in den Läden und nicht so in Bummellaune.“
Nikola Kögel und Thomas Wartner betonen aber auch, dass die Bilanz von Geschäft zu Geschäft variiert habe. „Es lief teils schleppend, teils gut. Es war aber niemand himmelhochjauchzend“, so die Geschäftsführerin.
Gutscheine werden immer beliebter
In Tiengen seien neben konkreten Geschenken auch viele Gutscheine gekauft worden, weiß Nikola Kögel. Vor allem Städtlegutscheine seien gefragt gewesen. „Aber das war meiner Meinung nach auch in den vergangenen Jahren schon so.“
Umtausch ist eher selten
Sowohl in Waldshut als auch in Tiengen seien Umtausche eher die Ausnahme. Thomas Wartner sagt: „Dass wenig umgetauscht wird, liegt vor allem daran, dass die Kunden in den Fachgeschäften vor Or besser beraten werden als bei einem Online-Kauf. In seinem Modefachgeschäft habe es bisher sogar noch keinen einzigen Umtausch verzeichnet.
Kaufen Männer eher auf den letzten Drücker?
Und wie steht es um das Vorurteil, dass Männer Geschenke eher in letzter Minute kaufen? Nikola Kögel: „Das kann man in Tiengen nicht so sagen. In den Tagen vor Weihnachten ist es sehr gemischt, nur an Heiligabend sind es vielleicht etwas mehr Männer, vor allem aber auch junge Leute.“ Und Thomas Wartner hat in den vergangenen Jahren am letzten oder vorletzten Tag vor Weihnachten auch viele Frauen beobachtet, die noch das eine oder andere Geschenk gekauft haben, erzählt er und schmunzelnd.