Waldshut-Tiengen Tradition, Innovation und Wirtschaftskraft seit 1888 – unter diesem Motto stand eine Fortbildungsreihe für Lehrkräfte aller Schularten am Hochrhein. Die Veranstaltungen boten Einblicke in die regionale Industriegeschichte und zeigten, wie zukunftsorientiert und vielseitig der Werkstoff Aluminium heute verarbeitet wird, schreibt das Netzwerk SchuleWirtschaft Waldshut in einer Mitteilung.

Die Region vom Rheinfall bis zum Dreiländereck zähle zu den historischen Zentren der Aluminiumindustrie. 1888 begann in Neuhausen am Rheinfall die industrielle Verarbeitung von Aluminium – ein Meilenstein der Technikgeschichte. 1898 wurde in Rheinfelden die erste deutsche Aluminiumhütte gegründet, 1904 folgten Produktionsstätten in Wutöschingen. Gestützt auf die Wasserkraft, entwickelte sich daraus ein starkes Netzwerk aus Gießereien, Walz- und Presswerken sowie spezialisierten Bearbeitungsbetrieben, das bis heute die wirtschaftliche Struktur der Region präge.

An drei Fortbildungsterminen erhielten die Lehrkräfte Einblicke in moderne Produktionsprozesse und Entwicklungen der Branche. Die Betriebserkundungen zeigten, wie Aluminium in unterschiedlichsten Formen verarbeitet wird – von der Rohstoffaufbereitung bis zum fertigen Bauteil. Dabei nahmen die Teilnehmer technisches Know-how und Impulse für die schulische Berufsorientierung mit.

Ein zentrales Thema war die Frage, welche Erwartungen Unternehmen an zukünftige Auszubildende und Studierende stellen. Dies eröffnete den Lehrkräften einen praxisnahen Zugang zur Arbeitswelt ihrer Schülerinnen und Schüler. Gleichzeitig wurden Möglichkeiten für Kooperationen mit Betrieben sowie die Integration von Berufspraktika in den Unterricht diskutiert – berichten die Organisatoren Frank Geiger und Heiko Holweg in der Mitteilung.

Die Rückmeldungen der Teilnehmer waren positiv: Die Kombination aus Fachinformation, praktischer Anschauung und wirtschaftshistorischem Hintergrund überzeugte die Lehrkräfte ebenso wie der Austausch mit Unternehmensvertretern. Mit dieser Fortbildungsreihe wurde einmal mehr deutlich, wie wichtig regionale Wirtschaftsbezüge für eine praxisnahe Berufsorientierung in der Schule sind – und wie lebendig Industriegeschichte am Hochrhein erlebt werden kann, heißt es in der Mitteilung. (pm/sav)