Waldshut-Tiengen „Ein Abend für alle, die das Essen lieben“: Unter diesem Motto stellte die freie Journalistin und Hobbyköchin Sira Huwiler-Flamm ihr neues Sachbuch „Hinter dem Tellerrand“ in der Buchhandlung Kögel vor – und füllte damit jeden Platz im Laden. Neugierige Leseratten, Feinschmecker und Interessierte strömten zur Veranstaltung, die sich als weit mehr als eine klassische Lesung entpuppte.

Mit spürbarer Leidenschaft sprach Huwiler-Flamm über die Entstehung ihres Buches während der Corona-Zeit. Mehr als 700 Arbeitsstunden investierte sie in intensive Recherchen, Gespräche und Reflexionen. Gemeinsam mit Spitzenköchinnen und -köchen, einer Hospizköchin sowie Menschen, die durch bewusste Ernährung ihre chronischen Krankheiten in den Griff bekamen, entwickelte sie ein facettenreiches Bild vom Essen als kulturellem, sozialem und existenziellem Phänomen. Doch „Hinter dem Tellerrand“ bleibt nicht an der Oberfläche. Die Autorin sprach nicht nur über die gesellschaftliche Bedeutung von Ernährung, sondern tauchte tief in das Thema ein: Warum macht uns gerade das Essen zu Menschen? Um diese zentrale Frage zu beantworten, führte sie Gespräche mit Forschenden, Abenteurern und Alltagshelden – mit Menschen, die sich auf unterschiedliche Weise mit Essen als Quelle von Identität, Nähe und Lebenskraft beschäftigen.

Das Buch ist in zwei Teile gegliedert: Im ersten formuliert Huwiler-Flamm 20 pointierte Thesen zum Thema, im zweiten untersucht sie diese im Dialog mit 20 ausgewählten Interviewpartnerinnen und -partnern.

Der Abend war geprägt von einer lebendigen, offenen Atmosphäre. Statt einer reinen Lesung wurde das Publikum eingeladen, mitzudenken, mitzulachen und mitzufühlen. Zum Abschluss gab es ein liebevoll gestaltetes Erlebnis-Buffet sowie eine Signierstunde. Ein kurzweiliger, inspirierender Abend, der verdeutlichte: Wer über Essen spricht, spricht auch über das Leben. Und manchmal beginnt ein tiefer Gedanke eben doch mit einem guten Bissen.