Während am Kindergarten St. Pankratius Eschbach nach Monaten der Auseinandersetzung allmählich wieder Ruhe einkehrt, sieht sich die Trägerschaft der Einrichtung bereits mit dem nächsten Problem konfrontiert. In einem anonymen Brief, der unserer Zeitung vorliegt, kritisieren Eltern eines anderen Kindergartens den eingeschlagenen Lösungsweg, weil dieser mit Nachteilen für andere Einrichtungen verbunden sei. Woher der Widerstand genau kommt, ist allerdings unklar, weil die Beschwerdeführer aus der Anonymität heraus agieren.

Personal-Rochade beendet Konflikt am Kindergarten Eschbach

Zur Erinnerung: Zur Lösung eines monatelangen Konflikts zwischen einer Gruppe Eltern und der Kindergartenleitung wurde dieser der Wechsel in eine andere Kita in Trägerschaft der katholischen Seelsorgeeinheit Mittlerer Hochrhein St. Verena angeboten. Drei Erzieherinnen folgten diesem Angebot ebenfalls. Um die entstandenen Engpässe am Kindergarten Eschbach zu beheben, wurde eine neue Kindergartenleitung ernannt, die von einer weiteren Erzieherin unterstützt wird.

Für die Übergangszeit, bis diese Erzieherstelle fest besetzt werden kann, wurde ein rollierendes System etabliert. Dieses sieht vor, dass wochenweise jeweils eine Erzieherin aus einem anderen Kindergarten in Trägerschaft der Seelsorgeeinheit in Eschbach aushilft.

Eltern nicht zu Solidarität mit Nachbar-Kita bereit

Diese Lösung stößt allerdings nicht überall auf Akzeptanz. In einem Schreiben kritisieren Eltern einer anderen Einrichtung das Vorgehen der Verrechnungsstelle Stühlingen, die den Betrieb der Einrichtungen im Auftrag des Trägers verwaltet, in einem anonymen Brief scharf und schreckt auch vor sehr persönlichen Vorwürfen gegen deren Geschäftsführer Winfried Ebner nicht zurück.

Groß sei demnach insbesondere die Sorge vor negativen Folgen für die eigenen Kinder, wenn Erzieherinnen immer wieder in Eschbach aushelfen müssten: „Eschbach soll selbst mit den Konsequenzen klarkommen – wir wollen ihre Konsequenzen nicht mittragen müssen“, lautet die Kernforderung in dem Schreiben. Ersten Informationen unserer Zeitung zufolge stammte der Brief von Eltern des Kindergartens St. Christophorus in Waldshut. Diese distanzieren sich allerdings deutlich, denn die Einrichtung sei von der Personal-Rochade nicht betroffen.

Das könnte Sie auch interessieren

So reagiert der Träger auf die Kritik

Winfried Ebner selbst betont auf Anfrage unserer Zeitung, dass er anonyme Briefe nicht für den geeigneten Weg halte, dieses Thema zu behandeln. Das Wohl der Kinder stehe jedenfalls in allen Einrichtungen in der Verantwortung der Verrechnungsstelle Stühlingen an oberster Stelle. „Deshalb sind wir froh darüber, dass wir durch die Solidarität in unserem Verbund dazu in der Lage sind, die Einschränkungen in der Betreuung minimieren zu können“, so Ebner weiter.

Ansonsten stelle er sich gerne direkter Kritik von Erziehungsberechtigten oder Mitarbeitenden: „Wir pflegen eine offene und wertschätzende Gesprächskultur und möchten dies auch in Zukunft so halten.“

Aufgrund neuer Informationen wurde der Beitrag am 5. Juni, 9.30 Uhr korrigiert. Konkret distanzieren sich die Eltern des Kindergartens St. Christophorus von dem Schreiben. Der dortige Elternbeirat sei lediglich Adressat gewesen – wie alle Elternbeiräte der Kindergärten in Trägerschaft der Seelsorgeeinheit Mittlerer Hochrhein St. Verena.