Alle Wege führen bekanntlich nach Rom. Doch die Zehntklässler des Scheffel-Gymnasiums sind in ihrer Fragestellung sogar noch einen Schritt weitergegangen: „Welcher Weg ist denn nun der, der am wenigsten CO2 verursacht?“ und „Wie kann während der Fahrt mit dem Reisebus Kraftstoff und damit CO2 eingespart werden?“ Mit verblüffendem Ergebnis.
Bereits im April hat die Studienreise der „Lateiner“ aus dem Scheffel Gymnasium nach Rom stattgefunden, doch die Planungen für diese Reise haben in diesem Jahr wahrscheinlich länger gedauert als vielleicht üblich. Lehrer Sebastian Kubina hatte die Idee, die Reise nach Rom mal ganz anders zu planen. „Im Zuge unserer übergeordneten Themenbereiche Nachhaltigkeit und Digitalisierung machen wir uns im Kollegium immer Gedanken darüber, wie wir diese in die Klassen bringen können“, erklärt er.
Über Google Maps machten sich die insgesamt 26 Schülerinnen und Schüler auf die Suche nach einer geeigneten Strecke. Dabei hat die Klasse zunächst auf der Grundlage der Daten von „Google Maps“ zur nachhaltigen Routenführung die Route geplant und die Daten anschließend analog mit denen des busspezifischen Navigationsgerätes abgeglichen.

„Das Problem bei der nachhaltigen Routenführung bei Google Maps ist, dass die Routenführung nur für Autos gedacht ist und zum Beispiel die Größe oder das Gewicht eines Reisebusses nicht beachtet“, erklärt Kubina. Das heißt ohne diesen Abgleich mit den Daten aus dem busspezifischen Navigationsgerät zu Höhenbeschränkungen bei Brücken oder Gewichts- oder Längenbeschränkungen bei kleineren Straßen, ist das Fahren der von Google Maps vorgeschlagenen Routen nicht ohne weiteres möglich.
Um diese Fragen abzuklären, machte sich die Klasse auf die Suche nach einem Busunternehmen als Kooperationspartner. „Die Firma Heizmann aus Zell im Wiesental war gleich bereit dafür“, erklärt der Lehrer. Neben der Befahrbarkeit der Strecke mit dem Bus, musste unter anderem auch die optimale Strecke mit der geringsten Staugefahr abgeklärt oder die Pausenzeiten des Busfahrers berücksichtigt werden.

Während der gesamten Fahrt hat die Klasse den Kraftstoffverbrauch dokumentiert, um anschließend die Treibhausgasemissionen ermitteln zu können. Dabei behilflich war auch der Bordcomputer im Bus, der alle Daten aufzeichnet. „Die Routenplanung und die ökologische Fahrweise des Fahrers haben zu einem hervorragenden und gleichzeitig verblüffenden Ergebnis beim CO2 Ausstoß geführt.“
Denn am Ende sei die Klasse mit dem Omnibus mit Verbrennungsmotor so umweltfreundlich unterwegs, wie mit einem elektrischen Fernzug verglichen mit den Daten des Umweltbundesamtes. Statt rund 27 Litern Diesel auf 100 Kilometer sind bei der Reise lediglich 20,6 Liter verbraucht worden. Und auch die Fahrzeit, inklusive der Pausen, war gerade mal 20 Minuten länger als eine reguläre Fahrt nach Rom.
Ein Ergebnis, das nicht nur die Klasse freut. Tobias Deiß, Inhaber und Geschäftsführer des Unternehmens Heizmann Reisen GmbH, ist Vorsitzender für Touristik beim Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen. „Im Verband machen wir bereits seit längerer Zeit Werbung damit, wie umweltbewusst Reisen im Bus im Vergleich zu Auto oder Flugzeug sein kann“, erklärt der Unternehmer. Da kam ihm die Anfrage aus Bad Säckingen gerade recht. „Die Bad Säckinger Studienfahrt nach Rom unterstreicht jetzt natürlich das Werben unseres Verbandes für umweltfreundliches Fahren und wir werden das entsprechend nutzen“, so Deiß.