Tiengen Das Benefizkonzert in der katholischen Pfarrkirche Tiengen ist eine Demonstration ausgefeilter Chormusik gewesen. Der Musikdirektor am Konstanzer Münster, Markus Mackowiak, hatte für sein Vokalensemble ein stimmiges Programm zusammengestellt. Die Blöcke mit Stücken aus der Renaissance bis zur Moderne waren überschrieben mit „Cantate Domino“ (Singt dem Herrn), „Waldesrauschen“ und „Am Abend“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Zum Auftakt erklang Hans Leo Hasslers Choralmotette „Cantate Domino“ von 1601. Im ersten Teil waren fast ausschließlich homophon angelegte Vertonungen geistlicher Chormusik zu hören. Unterschiedliche Klangteppiche wurden ausgebreitet und mit großer Intonationssicherheit vorgetragen. Nach
der Vorliebe des Münsterkantors für zeitgenössische Komponisten machten diese beinahe die Hälfte des Programms aus.

Der zweite Teil war geprägt von romantischem Liedgut, das im „Abschied vom Walde“ von Felix Mendelssohn Bartholdy gipfelte. Lieder wie „Wach auf, meins Herzens Schöne“ oder „Wenn ich ein Vöglein wär“ luden zum Schwelgen ein. Vier geistliche Werke bildeten den Schluss: „La nuit“ von Jean-Philippe Rameau, die Motette „Herr, nun lässest du deinen Diener“ von Mendelssohn Bartholdy und „Vater unser“ (Notre père) von Maurice Duruflé. Danach gab es „Ave Maria“ des finnischen Komponisten Mäntyjervi. Bei diesem Gruß an die Gottesmutter begannen sprechende Beterinnen, bevor die Männerstimmen mit gregorianischem Gesang die Frauenstimmen überlagerten. Als Zugabe wurde „Herr, bleibe bei uns“ von Rudolf Mauersberger gegeben.

Das Vokalensemble Konstanz war mit 20 Sängern angereist. Es überzeugte durch Stilsicherheit, ausgewogene Registerführung, Klangschönheit und Ausdrucksstärke. Für die zahlreichen Zuhörer war das einstündige Konzert ein Ohrenschmaus. Man darf hoffen, dass der Chor die Peter-Thumb-Konzerte bald wieder beehrt. Ab Ende 2026 steht die neue Orgel zur Verfügung, zu deren Finanzierung sie Sänger beigetragen haben. (pm/sav)