Modehaus Bär in Wehr hat bereits Generationen von Menschen – nicht nur aus Wehr – für festliche Anlässe jeder Art eingekleidet. Jetzt feiert das Unternehmen sein 175-jähriges Bestehen. 1850 wurde das Unternehmen als Spezerei-, Ellen-, Kurzwaren- und Eisenwarengeschäft gegründet und hat sich in den vielen Jahrzehnten seither zum Fachhandel für Festmode jeder Art entwickelt.
Geleitet wird das Modehaus Bär seit den 1980er-Jahren bis heute in vierter Generation von Silvia Wunsch und ihrem Schwager Axel Wunsch. „Mode für alle Fälle“ ist der Slogan, mit dem das familiengeführte Unternehmen wirbt, und das trifft es genau auf den Punkt: Festmode für alle Anlässe, Brautmode oder Kleider und Anzüge für die Kommunion und Konfirmation. Hinzu kommen Handtaschen und Schuhe. „Wir können unsere Kunden zu jedem Fest bedienen“, sagt Sabine Wunsch.
„Wir haben uns bewusst dazu entschieden, ausschließlich festliche Mode für unsere Kunden anzubieten“, erklärte Sabine Wunsch weiter. Das war vor einem halben Jahr. Während die von Axel Wunsch geführte Herrenabteilung weiterhin alles von Casual bis Businesslooks anbietet, hat die Casual-Abteilung für Damen der Festmode Platz gemacht. Denn so ist garantiert: „Die Kunden kommen gezielt zu uns“, so die Inhaberin weiter.
Martin Brugger legte 1850 den Grundstein
Wo heute das Modehaus Bär steht, stand vor 175 Jahren noch eine einfache Scheune. Martin Brugger richtete 1850 an dieser Stelle ein Geschäft für Spezerei-, Ellen-, Kurz- und Eisenwaren ein. Rudolf Bär trat 1878 als Elfjähriger dem Geschäft als Auszubildender bei und übernahm es 1901.
Nach dem Ersten Weltkrieg trat Hermann Wunsch als Teilhaber in das Geschäft ein. 1924 folgte ein umfangreicher Neu- und Umbau. Die Spezerei und der Eisenwarenhandel wurden nach und nach aufgegeben. Dafür wuchs das Angebot an Stoffen in vielen Farben und unterschiedlichster Qualität. Hermann Wunsch und Rudolf Bärs Tochter Maria heirateten nach dem Zweiten Weltkrieg und der Familienname Bär wurde aufgegeben.
Nach dem Zweiten Weltkrieg fand der große Aufschwung statt. Die Stoffe wurden bald durch Konfektionsware ersetzt. Bettwäsche, Handtücher und Kurzwaren sind nach und nach verschwunden. Damals ist die Nähstube des Unternehmens entstanden, die bis heute mit vier ausgebildeten Schneiderinnen betrieben wird. 1950 wurde das alte Gebäude abgerissen und ein Neubau errichtet.

Vierte Generation führt das Unternehmen
In den 1970er-Jahren wurde die erste Braut- und Festmode sowie Mode für Kommunion und Konfirmation ins Sortiment aufgenommen. In den 1980er-Jahren traten die heutigen Inhaber und Geschäftsführer, Marco mit Ehefrau Sabine, sowie Axel Wunsch als vierte Generation in das Unternehmen ein. Marco Wunsch ist inzwischen im Ruhestand, während Sabine und Schwager Axel Wunsch das Unternehmen weiterführen.

Zwischen 1986 und 1990 ist das Haus mit der Nähstube in mehreren Abschnitten teilweise abgerissen und modernisiert worden. So ist neben Wohnungen eine Verkaufsfläche von 550 Quadratmetern auf zwei Stockwerken entstanden.
Für Brautmode ist eine gesonderte Abteilung geschaffen worden, die zu Beginn der 2000er-Jahre erweitert wurde. Auch die Herrenabteilung wurde modernisiert und vergrößert. Zum Jubiläum ist das Angebot festlicher Damenmode vergrößert worden.
Heute zählt das Unternehmen zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Unsere Kundinnen und Kunden finden bei uns eine Auswahl an Hosen, Blusen, kurzen und langen Kleidern, auch für die stärkere Frau“, so Sabine Wunsche. Außerdem Schuhe und Taschen.