Die Transporte der schwach radioaktiven Schlacke aus der Produktion der H.C. Starck Smelting in Laufenburg-Rhina zur Kreismülldeponie Lachengraben haben gestern planmäßig begonnen. Am frühen Nachmittag luden die ersten Lastwagen ihr Material auf der Ostseite der Deponie ab – nicht einmal eine Woche, nachdem der Wehrer Gemeinderat offiziell Kenntnis von der Einlagerung des Materials auf Öflinger Gemarkung erhalten hat. Bis spätestens Ende der Woche sollen die ersten 2000 Tonnen eingebaut und abgedeckt sein.
Sowohl die Anlieferung als auch der Einbau der Schlacke liefen gestern völlig problemlos. Fünf Lastwagen kippten die Gesteinsbrocken ab, ein Bagger verteilte die bis zu 40 Zentimeter großen Brocken und verdichtete sie, während ein Radlader das notwendige Abdeckmaterial herbeischaffte. "Dazu verwenden wir Schlacke, die aus der Verbrennung unseres Hausmülls stammt", erklärt der Betriebsleiter der Deponie Karl Thomann.
Es stehe auch genügend Material dafür zur Verfügung. Dass die Deponie lediglich 2000 Tonnen der Laufenburger Schlacke aufnehmen kann, liege nicht am mangelnden Abdeckmaterial, wie es jüngst im Gemeinderat hieß. "Wir haben derzeit schlicht nicht mehr Platz", erklärt Thomann. Der aktuelle Betriebsabschnitt der Kreismülldeponie bei Wehr hat laut Verwaltung noch Platz für 45 000 Kubikmeter. Deshalb bereitet das Landratsamt derzeit eine Erweiterung des Betriebsgeländes in westlicher Richtung vor. Bis diese genehmigt ist, könnte allerdings noch etwas Zeit vergehen.
Deshalb hat das Regierungspräsidium Freiburg bislang nur die Ablagerung von insgesamt 6000 Tonnen der Schlacke aus Rhina genehmigt – verteilt auf drei Jahre, also jeweils 2000 Tonnen in den Jahren 2017, 2018 und 2019. Ob nach einer Erweiterung der Kreismülldeponie die Aufnahmemenge erhöht werden könne, darüber machen bislang weder Landratsamt noch Regierungspräsidium Aussagen.
Die Schlacke stammt aus der Verhüttung von Zinkerz. Da das Zinkerz einen natürlichen Anteil an Radioaktivität aufweist, strahlt auch die entstehende Abfallschlacke. Die Schlacke selbst besteht aus glasartigen, etwa 40 Zentimeter großen Brocken, die nicht stauben und auch nicht wasserlöslich sind. Da das Zinkerz eine Strahlung von maximal zehn Becquelerel pro Gramm aufweist, geht das Regierungspräsidium Freiburg als Genehmigungsbehörde davon aus, dass auch die Radioaktiviotät der Abfallschlacke unterhalb dieses Wertes liegt. Somit gelte sie nicht mehr als gefährlicher Stoff, sondern sei als normaler Abfall zu entsorgen. Eine Entsorgung auf der Kreismülldeponie sei somit möglich. Wenn das Matarial schließlich mit der Hausmüllschlacke abgedeckt sei, sei eine erhöhte Radioaktivität laut Regierungspräsidium überhaupt nicht mehr feststellbar.