Zwischen 4 und 5 Uhr Uhr morgens hatte ein Bürger das Feuer bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. Als sie eintraf, hatte sich bereits ein Vollbrand entwickelt.

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Wo genau der Brand ausbrach, kann zur Stunde noch nicht gesagt werden. Auch die Brandursache ist völlig unklar, ebenso die mögliche Schadenshöhe. Bürgermeister Thater bezifferte diese mit einem "deutlich siebenstelligen Betrag" – also im Millionenbereich.

Bild 1: Großbrand im Wehra-Areal: Letzte Brandnester werden gelöscht
Bild: Feuerwehr Wehr

Betroffen waren die Hallen am östlichen Rand des Gewerbearealas, wo sich mehrere Kleinbetriebe befinden, beispielsweise eine Schreinerei, ein Kunstschmied oder eine Tierarztpraxis. „Ingesamt sind fünf bis sechs Betriebe betroffen“, so Albert Zeh, Leiter des Bad Säckinger Polizeireviers.

Großbrand im Wehra-Areal Video: Obermeyer, Justus

Wie die Polizei mitteilt, ist das Feuer inzwischen unter Kontrolle. Zu den weiteren Löscharbeiten wurden zwischenzeitlich auch die Feuerwehren aus Murg und Schopfheim hinzugezogen, die erschöpften Atemschutztrupps aus Wehr und Bad Säckingen ablösen.

Da mit dem Feuer eine starke Rauchentwicklung einher gegangen ist, hat die Polizei die Bevölkerung dazu aufgerufen, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Zwischenzeitlich hat der Landkreis Entwarnung gegeben.

Zwei leicht verletzte Feuerwehrleute

Die Löscharbeiten werden voraussichtlich noch den ganzen Tag andauern. „Es muss verhindert werden, dass sich das Feuer durch die alten Mauern durch das Gebäude frisst“, erklärt Zeh. Ein Teil der Bausubstanz stammt noch aus der Zeit der alten Teppichfabrik Wehra.

Bild 2: Großbrand im Wehra-Areal: Letzte Brandnester werden gelöscht
Bild: Obermeyer, Justus

Wie Einsatzleiter Nico Bibbo von der Wehrer Feuerwehr sagte, seien zwei Kameraden mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden. „Nichts Dramatisches. Ein verknackster Knöchel und Kreislaufprobleme aufgrund des Rauchs.“ Durch das Feuer selbst gab es laut Polizei keine Verletzten. Es hätten sich keine Menschen im Gebäude aufgehalten. In Sicherheit gebracht wurden sämtliche Patientien-Tiere, die in der Tierarztpraxis untergebracht waren. Die Praxis selbst war nicht direkt vom Brand betroffen.

Das Niedrigwasser in der Wehra habe den Löscharbeiten keine Probleme gemacht, erklärte Bibbo. Das meiste Wasser habe die Feuerwehr dem Gewerbekanal entnommen, der dazu angestaut wurde.

 

Bild 3: Großbrand im Wehra-Areal: Letzte Brandnester werden gelöscht
Bild: Obermeyer, Justus

Drohne ortet Brandnester

Mit einer Drohne half die Fernmeldetruppe des Landkreises bei den Löscharbeiten. Mit einer Wärmebildkamera konnten die Helfer noch Brandnester im Sheddach der alten Fabrikhalle orten. Um die Mittagszeit begannen die Feuerwehrleute, Teile des Fabrikdachs abzudecken, um an die Glutnester heranzukommen.

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Zwischenzeitlich hat das THW damit begonnen, das Dach gegen Einstürze abzusichern. Denn durch die Hitze haben sich Stahlträger der Dachkonstruktion verformt. Auch ein Wehrer Bauunternehmen unterstützt diese Sicherungsarbeiten mit eigenem Material. Die Sicherung der Statik ist die Voraussetzung für die Fortführung der Löscharbeiten.

Bild 4: Großbrand im Wehra-Areal: Letzte Brandnester werden gelöscht
Bild: Feuerwehr Wehr

Bürgermeister Michael Thater zeigte sich betroffen von dem Feuer in der früheren Teppichfabrik. "Der Brand zeigt, wie wichtig es ist, dass die Feuerwehren gut ausgestattet sind", so Thater, die Kooperationen mit den Nachbarwehren habe zudem vorbildlich funktioniert.

Auch wenn durch den Brand keine Anwohner gefährdet worden seien, müsse man bei einem Feuer in einem Gewerbebetrieb immer mit der Freisetzung von Schadstoffen rechnen. Die Folgen des Brandes sind bislang nur schwer abschätzbar: "Es ist angesichts der Lage unvermeidlich, dass auch Löschwasser in die Wehra gelangt ist", so Thater. Das Landratsamt als Wasseraufsichtsbehörde wurde ebenso informiert wie der Wehrer Angelsportverein als Pächter, der das Gewässer nun überwacht. Die Stadt sei in engem Kontakt mit den Eigentümern und habe auch Hilfe für die betroffenen Betrieb angeboten, so Thater.