Jörn Kerckhoff

Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Entgegen der eigentlichen Planung fand der Zieleinlauf des 28. Wehratallaufs am Sonntag doch im Frankenmattstadion statt. Eigentlich sollte dieser wegen der Sanierung der Tartanbahn in diesem Jahr außerhalb des Stadions liegen. Für die Lauffreunde Wehratal als Veranstalter eine glückliche Fügung.

An Stöcken aber topfit machten sich die Nordic Walker auf ihre 8,6 Kilometer lange Strecke. Foto: Jörn Kerckhoff
An Stöcken aber topfit machten sich die Nordic Walker auf ihre 8,6 Kilometer lange Strecke. Foto: Jörn Kerckhoff

Die Sanierung der Tartanbahn hat sich kräftig verzögert, so erhielten die Lauffreunde von der Stadt die Erlaubnis, das Ziel doch im Stadion aufzubauen. „Für uns ist das natürlich ideal“, erklärte Günter Schönauer, Hauptverantwortlicher des Organisationsteams, am Rande der Veranstaltung. Des einen Leid ist eben des anderen Freud. Bei der Stadt Wehr dürfte man über die Verzögerung der Bauarbeiten weniger glücklich sein.

Mit 294 unterschiedlichen Zielen begaben sich 294 Starter im Hauplauf auf die Strecke. Foto: Jörn Kerckhoff
Mit 294 unterschiedlichen Zielen begaben sich 294 Starter im Hauplauf auf die Strecke. Foto: Jörn Kerckhoff

Aber Hauptsache es wurde gelaufen. Etwa 65 Teilnehmer gingen beim Nordic Walking an den Start, rund 80 Kinder hatten sich zum Kindertallauf angemeldet und 294 Starter waren es im Hauptlauf. Darunter auch wieder Mountainbikeweltmeister Kai Saaler, der wieder maskiert an den Start ging – er sorgte erneut für einen der besonderen Farbtupfer der Traditionsveranstaltung.

Streckenrekorde bleiben unangetastet

In diesem Jahr mussten die Veranstalter mal keine Sorge haben, dass die Hitze den Läufern das Rennen zur Qual machen könnte, angenehme 15 Grad waren nahezu ideal für den anspruchsvollen Lauf. 8,6 Kilometer beim Nordic Walking, 10,2 Kilometer im Hauptlauf lagen vor den Teilnehmern. Und das auf einer sehr kupierten Strecke, die den Läufern deutlich mehr abverlangt, als bei einem Lauf auf ebenem Gelände. „Die Bedingungen sind perfekt“, so Schönauer.So blieb es auch für die Ersthelfer vom DRK ein ruhiger Sonntagvormittag. Die Streckenrekorde von Felix Köhler (32 Minuten 51 Sekunden) und Anja Schnabel (37:45) blieben trotz der guten Witterung unangetastet.

Bruno Schumi entschied den Wehatallauf 2018 bei den Männern für sich.
Bruno Schumi entschied den Wehatallauf 2018 bei den Männern für sich.

Bei den Männern setzte sich in diesem Jahr Bruno Schumi in 35:06 Minuten vor Jonas Mutter und Andreas Probst durch, bei den Frauen entschied Lena Wagner in 44:08 Minuten das Rennen vor Linda Becker und Lucia Sauter für sich.

Lena Wagner war bei den Frauen nicht zu schlagen. Bilder: Jörn Kerckhoff
Lena Wagner war bei den Frauen nicht zu schlagen. Bilder: Jörn Kerckhoff

„Wir hatten wieder 35 Prozent Erstteilnehmer am Start“, freute sich Jörg Pillukat von den Lauffreunden darüber, dass der Wehratallauf Jahr für Jahr neue Läufer anlockt. Zu den Erstteilnehmern gehören Hansi Niesner und Michael Müller schon lange nicht mehr. Sie nahmen zum 24. Mal am Wehratallauf teil und sind damit die einsamen Rekordhalter. „Kommt alle mit einem Lächeln ins Ziel“ hatte Günter Schönauer den Teilnehmern vor dem Startschuss wieder mit auf den Weg gegeben.

Günter Schönauer (links) und Kurt Wymann schickten die Läufer auf die Strecke. Foto: Jörn Kerckhoff
Günter Schönauer (links) und Kurt Wymann schickten die Läufer auf die Strecke. Foto: Jörn Kerckhoff

Die meisten schafften das auch. Die einen, weil sie den Lauf überhaupt gemeistert hatten, andere, weil sie ihre Zeit, die sie sich selbst gesteckt hatten, schafften. Und jene, die knapp daran vorbeischrammten, nahmen es trotzdem mit einem Lächeln – zumindest die meisten.