Wehr Die Trapschützen vom Hochrhein können ihr 50-jähriges Bestehen feiern. Der Verein hat in Wehr seinen Sitz, seine Sportanlage und er ist Teil des Schießsportzentrums auf dem Dinkelberg. Dieses teilt er sich mit der Sportschützengesellschaft (SSG) Wehr und den Badischen Jägern. Seit mehr als 40¦Jahren sind die drei Schützenorganisationen an der Dossenbacher Straße im Vogtsboden zu Hause.
Die Trapschützen haben in den vergangenen Jahren viel in ihre sportliche Anlage investiert. Teuer kam dem Verein der erforderliche Schutzwall zu stehen. Zehntausende von Euro mussten für diesen aufgebracht werden. Der mächtige Schutzdamm steht, das Schießgelände ist gesichert, was noch restlos erledigt werden muss, ist die Begrünung und somit Renaturierung des rückwärtigen Teils des Schutzwalles. Daran arbeiten die Schützen. Ihr Jubiläum können sie in dem Bewusstsein feiern, über eine der besten und sichersten Anlagen im Land zu verfügen. Die Trapschützen kommen gerne nach Wehr und loben die Bedingungen hier auf den Höhen des Dinkelberges in höchsten Tönen. So zuletzt beim Pfingstschießen 2025, wo Teilnehmer aus sieben Ländern vertreten waren.
Die Geschichte der Tonscheibenschützen, offiziell als Wurftaubenschützen Hochrhein (WTS) Wehr ins Vereinsregister eingetragen, nahm ihren Anfang im Januar 1975. Damals trafen sich die Pioniere um die Rheinfelder Otto Schweier und Helmut Gräßlin sowie den Wehrer Dietmar Weißenberger im damaligen Hotel Schützen, um einen Verein zu gründen. 35 Interessierte nahmen an der ersten Zusammenkunft teil. Diese bekamen mitgeteilt, für Tonscheibenschützen stünde in nächster Umgebung kein Schießstand zur Verfügung. Der nächst erreichbare sei in Konstanz. Die Anlage am Bodensee sei recht gut, sie habe aber eingeschränkte Schießzeiten. Wehr und Rheinfelden verfügten zur damaligen Zeit zwar über Schießstände, die aber nicht für den Trap-Schießsport geeignet waren. Zudem stand deren Schließungen bevor.
Der Wehrer Schießstand in der nordöstlichen Breitmatt im Lind musste geschlossen werden, weil das Gebiet zu Bauland wurde. Was aber dem neuen Verein gefiel, war die städtische Mitteilung, für den Schießsport generell im Gewann Vogtsboden ein Ausweichquartier schaffen zu wollen. In Auftrag gegebene Gutachten attestierten dem Gelände dort große Tauglichkeit. Die Muldenlage, der Abstand zum Stadtrand sowie dem Wohngebiet Juch seien gute Voraussetzungen für den Schießsport. Günstig ausgefallen waren auch die schalltechnischen und sicherheitspolizeilichen Prüfungen. Alles sprach also dafür, im Wehrer Westen den idealen Schießplatz gefunden zu haben.
Weil man befürchtete mit den wenigen Trapschützen keine Nägel mit Köpfen machen zu können, wurde beschlossen, die Schützen vom Hochrhein im Verein Wurftaubenschützen (WTS) zusammenzufassen und diesen in Wehr anzusiedeln. Angestrebt wurde auch, sich Teilhabe am Grundstück auf dem Dinkelberg zu sichern und anfangs auf circa 35¦Mitglieder zu kommen. Mit Geldern von Lotto-Toto, des Landesjagdverbandes und des Kreisjägervereins hoffte man, die Anfangsfinanzierung hinzubekommen. Ein Grundkapital von 5000¦Mark steuerten die Wurftaubenfreunde aus Rheinfelden bei. Diese wollten auch einen Kredit über 15.000¦Mark geben. Außerdem sollte der neue Verein die vorhandene Kipphasenanlage und weiteres Gerät bekommen. Die Wehrer Sektion stellte ihren Wurfautomaten zur Verfügung.
Der Schießstand, so sah es die Planung vor, sollte von drei Säulen getragen werden: den Sportschützen der Schießsportgemeinschaft, den Wurftaubenschützen sowie der Jägerschaft der Kreise Waldshut und Lörrach. Man legte fest, was man alles an Einrichtungen beschaffen möchte, damit alle Sparten unabhängig voneinander ihren Sport auf dem Dinkelberg betreiben können. Um sich nicht restlos zu verschulden, wurde ein Limit festgesetzt. Der Bau des Schießstandes sollte sich nicht länger als zweieinhalb Jahre hinziehen. So geeint, entstanden Ende Januar 1975 die Wurftaubenschützen Hochrhein Wehr. 23 schrieben sich als Erstmitglieder ein. Diese musste 25¦Mark als Jahresbeitrag und 50¦Mark an Aufnahmegebühren zahlen. Zum Oberschützenmeister wurde Otto Schweier gewählt, zum Stellvertreter und Schützenmeister Dietmar Weißenberger. Rechner wurde Dietrich Rohner und Sportwart Helmut Gräßlin.