Wehr Für Freunde der symphonischen Blasmusik steht demnächst ein besonderes Konzert an. Das Landesblasorchester Baden-Württemberg gastiert am Sonntag, 6. April, um 17 Uhr in der Stadthalle Wehr. Das Konzert ist eines von insgesamt nur vier regulären Konzerten, die das Landesblasorchester in diesem Frühjahr gibt. Die anderen Auftritte sind in Nagold, in Ulm beim Deutschen Musikfest und in Schiltigheim bei Straßburg.
Unter der Leitung von Björn Bus präsentiert das Ensemble in Wehr ein vielseitiges Programm, das mit Richard Strauss‘ monumentaler „Alpensinfonie“ und dem „UFO Concerto“ von Johan de Meij zwei außergewöhnliche Werke umfasst. Als Solist brilliert der gebürtige Franzose und Euphonium-Virtuose Bastien Baumet, heißt es in der Pressemitteilung zur Ankündigung.
Das Orchester ist seit seiner Gründung im Jahr 1978 laut der Mitteilung eine zentrale Institution des Blasmusikverbands Baden-Württemberg und der europäischen Blasmusikszene. Es besteht aus 85 Musikern aus Baden-Württemberg, die in vier Arbeitsphasen im Jahr anspruchsvolle Konzertprogramme erarbeiten.
Das Repertoire des Orchesters umfasst Originalkompositionen und Bearbeitungen klassischer Werke. Zu den größten Erfolgen der vergangenen Jahre zählen ein erster Preis in Gold beim World Music Contest (WMC) in der niederländischen Gemeinde Kerkrade 2005 und der Vizeweltmeistertitel beim WMC 2017. Im Juli 2024 vertrat das Orchester Europa bei der WASBE-Weltkonferenz in Südkorea, einem Festival für Blasmusiker aus der ganzen Welt.
Das Landesblasorchester begibt sich im Frühjahr auf eine klangliche Expedition: „Eine Alpensinfonie op. 64“ von Richard Strauss steht auf dem Programm. Inspiriert durch die Besteigung des Heimgartens in den bayrischen Voralpen, entstand das Werk zwischen 1911 und 1915. Am 28. Oktober 1915 wurde die Alpensinfonie von der Dresdner Hofkapelle uraufgeführt, dirigiert von Strauss selbst. In 22 Stationen beschreibt das Werk die Besteigung eines Alpengipfels und die Rückkehr ins Tal. Die Alpensinfonie ist jedoch keine Programmmusik. Bei genauerem Hinsehen beschreibt sie weit mehr: das menschliche Leben selbst.
Das Landesblasorchester wird seit 2014 von Björn Bus geleitet. Er wurde 1980 in Brunssum, im Süden der Niederlande, geboren, wo seine musikalischen Wurzeln tief verankert sind. 2004 schloss er mit Auszeichnung sein Studium in Dirigieren am Konservatorium in Groningen mit einem Bachelor-Abschluss ab und studierte dort bei Alex Schillings. Im gleichen Jahr widmete er sich auch seinem Studium als Posaunist bei Harrie Ries am Konservatorium in Maastricht. 2005 und 2006 vertiefte er seine Studien der Barockposaune bei Wim Becu an der Musikhochschule in Aachen. 2010 beendete Björn Bus sein Masterstudium in Dirigieren ebenfalls mit Auszeichnung, unter der Leitung des international anerkannten Dirigenten Jan Cober am Konservatorium in Maastricht.
Sein Talent wurde schnell anerkannt, und seine Teilnahme an angesehenen Dirigierwettbewerben brachte ihm weitere Anerkennung. 2005 belegte er den zweiten Platz beim Wettbewerb der European Brass Band Association in Groningen. Beim World Music Contest 2009 in Kerkrade gewann er den bronzenen Taktstock, während er mit der Marinierskapel der Koninklijke Marine zusammenarbeitete.
Derzeit ist Björn Bus als General Artistic Manager des World Music Contest in Kerkrade tätig. Bus dirigiert mehrere Orchester, darunter das Nederlands Douane Orkest. Darüber hinaus ist er Mitglied des Vorstands der World Association for Symphonic Bands and Ensembles. (pm/sav)