Wo kann und soll sich die Drogeriemarkt-Kette dm in Wehr ansiedeln? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Gemeinderat seit über zwei Jahren. Dass sich der größte Drogeriekonzern Europas auch in Wehr ansiedeln will, ist seit vielen Jahren ein offenes Geheimnis. "Wir sind nach wie vor an einem Standort in Wehr interessiert", erklärte Caroline Düwel, Gebietsleiterin der dm-Märkte am Hochrhein.
Zwei Standorte zur Wahl
Das Problem: Es gibt für die Drogeriemarkt-Kette zwei Optionen; welche der beiden der Favorit des Unternehmens ist, könne sie aber nicht sagen, so Düwel.
Als möglicher Standort ist beispielsweise das Brennet-Areal in der Wehrer Innenstadt im Gespräch. Der dm-Markt gilt hier neben dem Schmidts-Markt und einem Discounter als wichtiger Magnet für ein künftiges Einkaufszentrum. Nachdem die Entwicklung dieses Areals aber bislang nicht die erwünschten Fortschritte gemacht hat, hat sich dm nach einem Alternativ-Standort umgesehen.
Innenstadt oder auf die grüne Wiese?
Schon Anfang 2016 stellte das Unternehmen den Bauantrag zu Errichtung eines Marktes auf dem Areal von Aldi- und Rewe-Markt an der Öflinger Straße. Ein weiterer Markt außerhalb der Innenstadt hätte jedoch – so Bürgermeister Michael Thaters Befürchtung – dem Einzelhandel in der Hauptstraße geschadet und einen Konflikt mit dem Innenstadtentwicklungskonzept zur Folge gehabt.
Verwaltung verhindert Bau – vorläufig
Deshalb schlug er eine Veränderungssperre für diesen Bereich vor, der eine Ansiedlung eines dm-Markts an der Öflinger Straße für zunächst zwei Jahre verhindert. Diese zweijährige Sperre ist nun abgelaufen. Die Perspektive für das Brennet-Areal ist – zumindest offiziell – unverändert.
Gemeinderat zeigte sich schon einmal uneins
Dennoch schlägt Bürgermeister Michael Thater nun eine letztmalige Verlängerung der Veränderungssperre um ein weiteres Jahr vor. Darüber hat nun der Gemeinderat am kommenden Dienstag zu entscheiden. Vor zwei Jahren machten es sich die Räte nicht leicht, die Veränderungssperre zu beschließen. Vor allem aus der CDU-Fraktion kamen Bedenken. Die Christdemokraten wollten nicht "einen interessanten Investor verprellen und den Bürgern ein attraktives Angebot vorenthalten", wie CDU-Fraktionssprecher Bernhard Stockmar damals formulierte.
Bürgermeister Thater hielt seinerzeit dagegen, eine Entscheidung gegen die Veränderungssperre sei "auch eine Entscheidung gegen das Brennet-Areal". Egal wie der Gemeinderat nun entscheidet: Der Druck auf alle Beteiligten, bei der Überplanung des Brennet-Areals voranzukommen, wächst weiter.
Der Drogeriemarkt
Die Kette dm ist aktuell mit zwölf Drogeriemärkten am Hochrhein zwischen Rheinfelden und Jestetten vertreten. Ihr Umsatz beträgt nach Angaben von Gebietsleiterin Caroline Düwel in dieser Region insgesamt etwa 100 Millionen Euro.