Für Wehr gibt es positive Nachrichten aus der Landeshauptstadt Stuttgart: Für die Erneuerung der gesperrten Brücke über die Wehra in der Knebelhalde kommen – voraussichtlich – 75.370 Euro Fördergelder vom Land. Das teilen die beiden Landtagsabgeordneten Sabine Hartmann-Müller (CDU) und Niklas Nüssle (Grüne) mit. Das sind knapp 30.000 Euro weniger als geplant.
Warum ist die Brücke kaputt?
Seit Mitte vergangenen Jahres ist die Brücke in der Knebelhalde in Wehr einsturzgefährdet und für Fußgänger und Fahrradfahrer gesperrt. Wanderweg und Fahrradweg führen hier am Naturschutzgebiet entlang. Die Sperrung sorgt immer wieder für Frust bei Bürgerinnen und Bürgern. Die notwendige Sanierung und die Öffnung war bereits mehrmals Thema im Gemeinderat.
Beschädigt wurde die Brücke durch einen unbekannten Fahrer mit landwirtschaftlichem Gefährt, der die Tonnagelast von drei Tonnen überschritt. Der Schaden ist immens: Die Reparaturkosten liegen bei 210.000 Euro. Da der Verursacher unbekannt ist, muss die Stadt die Kosten für die Reparatur tragen.
Fördergelder fallen geringer aus
Für die Sanierung der Knebelhaldenbrücke wurde im Wehrer Haushaltsplan 2025 ein Betrag von 210.000 Euro eingestellt. Ebenda steht auch, dass die Stadt Wehr hierfür mit einem voraussichtlichen Landeszuschuss in Höhe von 105.000 Euro gerechnet habe. Das wäre genau die Hälfte der Sanierungskosten gewesen. Nun fällt die Förderung rund 30.000 Euro geringer aus und die Stadt Wehr muss den Löwenanteil von voraussichtlich rund 135.000 Euro für die Sanierung der Brücke selbst tragen.
Dennoch: Dank der Fördergelder zählt die Sanierung der Knebelhaldenbrücke in diesem Jahr nicht mehr zur drittgrößten Investitionsmaßnahme der Stadt Wehr. Teurer kommen der Stadt die Ausgaben durch den Kauf unbebauter Grundstücke für 800.000 Euro, die Photovoltaikanlage der Seebodenhalle mit 250.000 Euro sowie jeweils mit 150.000 Euro die Einrichtung barrierefreier Bushaltestellen und die Planung eines Campinglatzes in der Wolfgangmatt.

Brücke ist wichtig für Lebensqualität
Der Grünen-Landtagsabgeordneter Niklas Nüssle begrüßt die Förderung der Brücke. So käme das Land seiner Verantwortung nach, die Kommunen beim Erhalt ihrer kommunalen Straßeninfrastruktur zu unterstützen. „Mit einer erneuerten Knebelhaldenbrücke rückt das Naherholungsgebiet auf dem Dinkelberg wieder näher an die Menschen heran, was sich unmittelbar positiv auf die Lebensqualität in Wehr auswirken wird“, ist Nüssle überzeugt.

Für CDU-Landtagsabgeordnete Sabine Hartmann-Müller, die auch Mitglied im Verkehrsausschuss ist, sei die Förderung eine wichtige Maßnahme für die Gemeinde. „Die Entscheidung zugunsten der Gemeinde Wehr ist ein richtiger Schritt. Es ist jetzt wichtig, dass wir im gesamten Landkreis Waldshut noch weiter vorankommen, denn wir haben hier eine ganze Reihe von Brücken, bei denen Instandsetzung, Ertüchtigung oder Ersatzneubau wahrscheinlich notwendig sind“, teilt Hartmann-Müller mit.

Noch in diesem Jahr soll laut Bauamtsleiterin Ramona Meyer die Brücke über der Wehra saniert sein. Solange bleibt die einsturzgefährdete Brücke für Fußgänger und Radfahrer weiterhin voll gesperrt. Dann werde die neue Brücke eine Tonnagelast von sechs Tonnen haben, damit notfalls Feuerwehrfahrzeuge drüberfahren könnten. Für den Autoverkehr bleibe die Brücke allerdings nach wie vor gesperrt.