Die Stadtmusik gab am Sonntag ihr traditionelles „Festliches Osterkonzert“ in der fast voll besetzten Stadthalle. Die Blasmusikfreunde erlebten unter dem Thema „Lexicon of Sound“ einen musikalischen Streifzug durch die bunte Musikwelt. Rund 55 Musiker und Musikerinnen zeigten sich quantitativ wie qualitativ von der besten Seite. Sie musizierten unter der Leitung von Dirigent Jonathan Eberstein mit großer Hingabe und demonstrierten, wie vielseitig ein Blasorchester sein kann. Moderatorin Maria Schlageter führte wie gewohnt charmant und informativ durch das vielfältige Programm.
Das diesjährige Osterkonzert hielt noch eine besondere Premiere bereit: Ende Mai werden die Stadtmusiker am Deutschen Musikfest in Ulm teilnehmen und sich dort einer Jury stellen. Zur optimalen Vorbereitung absolvierte das Ensemble ein „Wertungsspiel vor Ort“. Aus diesem Grund mischten sich die Juroren Rüdiger Müller und Joachim Volk vom „Bund Deutscher Blasmusikverbände“ unter das Publikum.
Die Experten bewerteten insbesondere die Interpretation von zwei anspruchsvollen Werken, die in das abendfüllende Programm integriert waren: Twin Ports Overture von Mark Camphouse als Pflichtstück sowie Lexicon of the Gods von Rossano Galante als frei gewähltes Werk.

Die Musik von Twin Ports Overture beeindruckte durch eine klanglich vielschichtige Gestaltung mit dominierenden Blechbläsern und mündete im Kirchenlied „Lobet den Herren“. Lexicon of the Gods widmete sich drei bedeutenden Gottheiten aus der Mythologie und vereinte unterschiedliche musikalische Elemente: Ein prägnantes Trompetenthema, eine lyrisch-klagende Meditation sowie ein kraftvolles Bläserthema, das die Stärke des Göttervaters Zeus eindrucksvoll repräsentierte und in einem bewegenden Finale endete. Die zusätzliche Anspannung hat offenbar nicht geschadet – im Gegenteil: Die Juroren verliehen der Stadtmusik prompt das Prädikat „Gut mit Stern“.
Leger und ganz in schwarz gekleidet betraten die Musikerinnen und Musiker die Bühne nach der Pause und entführten das gespannte Publikum in die geheimnisvollen Katakomben der Pariser Oper, wo ein Phantom sein Unwesen treibt. Mit eindrucksvollen Lichteffekten und sanft wabernden Nebelschwaden tauchten sie in diese düstere, zugleich faszinierende Welt ein und ließen die Zuhörer die kraftvollen, mitreißenden Melodien des Musicals von Andrew Lloyd Webber hautnah erleben.

Besondere Solistenmomente gab es bei „Clarinet Candy“ als Katharina Schmid und Joana Alessi mit einem Klarinettenfeuerwerk ihr Können zeigten. Knalleffekte, dazu viel Konfetti begleiteten das Stück „The Wizard of Oz“. Zum krönenden Abschluss heizte die hauseigene Dixieland-Combo noch einmal ordentlich ein – mit einem schwungvollen Medley voller mitreißender Rhythmen.
Das begeisterte Publikum belohnte den zweistündigen Hörgenuss mit lang anhaltendem Applaus und entließ die Stadtmusik erst nach einer Zugabe von der Bühne.