Mit den Metallarbeiten hat der Wehrer Gemeinderat jetzt den letzten großen Auftrag für den Neubau des Kindergartens Seeboden vergeben. Das schlechte Bauwetter im Winter und Frühjahr sorgte für Verzögerungen, so kann erst ab Mitte dieses Monates mit der Holzkonstruktion begonnen werden. Dafür konnte dank rechtzeitigen Materialeinkaufs ein Teil der explodierten Materialkosten aufgefangen werden. Einstimmig wurde die Firma Trefzger mit den Metallbauarbeiten beauftragt, auch wenn diese mit rund 136.000 Euro etwa 16.000 Euro über dem Budgetansatz liegt. Diese Mehrkosten seien auf die gestiegenen Stahlpreise zurückzuführen, so die Stadtverwaltung. Dafür sei bei anderen Gewerken mit Einsparungen zu rechnen.
Der Kindergarten wird zwar in Holzbauweise errichtet, der Dachvorsprung, die Fluchttreppe und die Geländer werden aber durch die Wehrer Metallbaufirma erstellt. Die Tiefbau- und Fundamentarbeiten seien weitestgehend abgeschlossen, erklärte Bürgermeister Michael Thater. Leider habe der kalte Winter und der nasse Frühling die Betonarbeiten verzögert, dazu kam die Materialknappheit auf dem Bausektor. „Wir liegen etwa zwei Monate hinter dem Plan. Wir hoffen aber, dass wieder aufzuholen“, so Thater.

Die rechtzeitige Fertigstellung zum Sommer 2022 ist von Bedeutung, da der Kindergarten übergangsweise in Räumen der Zelgschule untergekommen ist. Diese Räume sollen ab Herbst 2022 wieder von der Schule genutzt werden. Eine glückliche Entscheidung der Stadtverwaltung war es, bereits im April und Mai Bauholz zu kaufen. Zu diesem Zeitpunkt habe der Preis 30 bis 40 Prozent über dem Vorjahrs gelegen – nun liege er 80 Prozent darüber, so Thater. Bereits im Frühjahr hatte die Stadtverwaltung die Gemeinderäte über steigende Materialkosten und Verteuerung informiert. „Bisher liegen wir aber nur einige 10.000 Euro darüber“, so Thater. Den Großteil der Baukosten übernimmt mit rund 2,75 Millionen Euro die Versicherung, alles darüber hinaus ist von der Stadt zu tragen. Dazu gehört etwa mit rund 180.000 Euro der gewünschte höherer Energiestandard. „Natürlich haben wir wegen der Mehrkosten auch mit der Versicherung gesprochen – hier ist aber nichts zu erwarten“, so Thater.