Bereits im vergangenen Jahr wurde Wehr als Fairtrade-Town ausgezeichnet, nun soll mit Zustimmung des Gemeinderats ein kleiner Festakt im Rahmen der Corona-Verordnung geplant werden. Für den Bürgermeister ist die Auszeichnung ein Meilenstein: „Das ist ein sehr erfreuliches Ergebnis und längst überfällig!“, so Michael Thater. Schließlich habe es in Wehr nach Murg den zweiten Weltladen am Hochrhein gegeben.

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Bei der Zertifizierung sei man nun leider von Herrischried überholt worden. Der Grund: „Ein Kriterium ist die Einbindung des gesellschaftlichen Lebens, etwa der Vereine. Das hat sich schwieriger erwiesen als erwartet und war mühsam“, so Thater. Dabei gebe es in Wehr eine lange Tradition, Menschen in weniger entwickelten Ländern zu unterstützen. Kristallisationspunkt hierfür seien klar die Kirchengemeinden, so Thater weiter. Mit teils über Jahrzehnte gewachsenen Engagement seien etwa die Granja el Ceibo oder auch das Indienprojekt vorbildhaft.

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Bereits mit dem Beschluss zur Bewerbung im Jahr 2017 war man in den anderen Bereichen für die Zertifizierung gut aufgestellt: So müssen mindestens zwei Produkte in vier Wehrer Geschäften angeboten werden sowie zwei Cafés und Restaurants angeboten werden. Dies darf mit entsprechenden Aufklebern beworben werden. Außerdem müssen in mindestens einer Schule, einer Kirchengemeinde und einem Verein regelmäßig Fairtrade-Produkte angeboten werden, dazu müssen Informationsaktionen durchgeführt werden. Neben dem Weltladen als Mitinitiator habe man im Schmidts Markt einer ganze Abteilung fairer Produkte, aber auch in den Discountern werde man fündig, freut sich Thater.

Faire Produkte kommen im Landgasthaus „Zur Sonne“ und im Öflinger „Vorderhus“ auf den Tisch, als Vereine habe man den Förderverein Granja El Ceibo und den FC Wehr gewinnen können. „Gerade hier ist es gut möglich, das zwar etwas teurere aber dafür faire Colagetränk oder den fairen Kaffee zu nehmen.“

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Auch im Rathaus würden die Mitarbeiter fairen Kaffee und Schwarztee trinken, im Gemeinderat steht die faire Cola neben dem regional erzeugten Saft. Zukünftig wolle man vor allen durch direkte Ansprache der Gastronomie, des Einzelhandels und auch der Vereinen mehr Öffentlichkeitsarbeit betreiben, so Thater. Ein weiterer Fokus liege auf den jungen Menschen im Ort: Das Bewusstsein dafür zu schaffen, dass man selber sehr privilegiert lebe und andere Menschen unterstützen könne, liege ihm sehr am Herzen, betont Thater.