Trotz Pandemie und Störfeuer durch die Telekom liegt der Breitbandausbau durch die Stadt gut im Zeitplan. Im Dezember soll die Planungsarbeiten vergeben werden, bereits im Sommer müssen die Bauarbeiten beginnen.
Es ging von Anfang an um viel Geld: Rund 30 Millionen Euro, welches die Netzbetreiber nicht investieren wollen, um das gesamte Wehratal mit schnellem Internet zu versorgen. 270.000 Euro Investitionen durch die Stadt, um überhaupt den Förderantrag zu stellen. Gut vier Millionen Euro, welches als Eigenanteil in den Netzausbau fließt. Und zuletzt rund 14 Millionen Euro an Fördergeldern, die im schlimmsten Fall zurückgezahlt werden muss, da die Telekom nun doch das Internet im Ort beschleunigt. „Wir arbeiten von Anfang an mit einem Anwaltsbüro zusammen“, erklärt der Projektverantwortliche Helge Laufer vom städtischen Bauamt dazu.
Für den Breitbandausbau hat die Stadt einigen Anlauf genommen: ab 2016 erarbeitete man einen Masterplan für den Breitbandausbau, identifizierte Bereiche mit schlechter Versorgung unter 30 Mbit/Sekunde und prüfte die Fördermöglichkeiten. Denn Fördergelder fließen nur, wenn ein Ort schlecht versorgt ist und kein Internetanbieter bereit ist, Abhilfe zu schaffen.
Darum soll das geplante städtische Breitbandnetz auch nur die am schlechtesten versorgten Haushalte in das bestehende Netz einbinden. Die Kosten hierfür belaufen sich auf 18,1 Millionen Euro – die vorläufige Förderzusage über 14 Millionen Euro liegt seit dem Frühjahr vor. Damit diese auch abgerufen werden können gibt es einen engen Zeitplan: Bis spätestens am 21. Juli 2021 müssen die Bauarbeiten beginnen, erklärt Laufer.
Sorge um Förderung
Sorge bereitet aktuell das in diesem Jahr durchgeführte Vectoring der Telekom: Mit einer Aufwertung der Knotenpunkte kann so mit der bestehenden Kupferleitung eine höhere Leistung erreicht werden. „Vectoring ist nicht zukunftsfähig“, so Laufer. Trotzdem bleibt eine Restunsicherheit, ob dieser aktuelle Ausbau die Förderung torpedieren könnte: „Es gibt hierzu keine Erfahrungen, auch für uns ist das eine unbefriedigenden Situation“, so Laufer.