Mit der Einweihung des neuen Betriebsabschnitts wächst die Kreismülldeponie Lachgraben offiziell um weitere 21.000 Quadratmeter. In den nächsten 15 Jahren können hier 350.000 Kubikmeter nicht-organische Abfälle wie Bauschutt und Schlacken eingelagert werden.
Mit der Fertigstellung des neuen, sogenannten Betriebsabschnitts IV a werde für die kommenden 15 Jahre Entsorgungssicherheit garantiert, sagte Landrat Martin Kistler bei der Einweihung am Freitagnachmittag. Bereits 2017 begannen die Vorarbeiten, die Planungsgenehmigung für den neusten Abschnitt der Deponie wurde im Juli 2019 erteilt. Die Fläche musste komplett neu erschlossen werden – beginnend mit Umsiedlung der auf dem rund 21.000 Quadratmeter großem Waldstück lebenden Tierwelt bis hin zu Details wie der Verlängerung der bisherigen Anfahrtsstraße.
Insgesamt kostete die Erweiterung mit 5,2 Millionen Euro nur wenig über den anvisierten fünf Millionen Euro. „Wir liegen noch im Kostenrahmen“, erklärt Planer Armin Wendle vom Ingenieurbüro Henseleit aus Waldkirch. Schließlich habe das Angebot der Baufirma Schleith mit 3,7 Million Euro relativ niedrig gelegen. Mehrkosten entstanden unter anderem durch eine zusätzliche Hangsicherung und nachträglich notwendig gewordenen Materialänderungen. Gespart werden konnte dadurch, dass statt einer Drainage-Schicht aus Granit günstigere Schlacke verwendet werden konnte. Insgesamt habe man nun einen neuen Betriebsabschnitt, der mit der Deponieklasse II sogar über die eigentlichen Anforderungen hinausgehen. So schützt eine mehrschichtige und mehrere Meter dicke Abdichtung mit eigener Drainage das Grundwasser und den Boden vor Einsickerungen. Der höhere Standard zu einem Preis von rund 200 Euro pro Quadratmeter sei notwendig geworden, weil der Boden in diesem Bereich unregelmäßig strukturiert sei.
Im neuen Abschnitt sollen nicht-organische Anfälle endgelagert werden. Dazu gehören Bauschutt, Asche, Stäube und Schlacken, so Hansjörg Rotzinger, technischer Leiter des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft. Auch asbesthaltige Abfälle können untergebracht werden. Zusammen mit dem nächsten Erweiterungsabschnitt IV b können insgesamt 650.000 Kubikmeter Abfall eingelagert werden. Die Fertigstellung wird als Punktlandung gewertet: „Da absehbar war, dass der bisherige Betriebsabschnitt bald verfüllt sein würde, war es gerade im vergangenen Jahr und 2020 ein Ritt auf der Rasierklinge. Wir haben nun einen reibungslosen Übergang geschafft“, so Elmar Weißenberger, Leiter des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft.