Ein Weilheimer Großprojekt nimmt Fahrt auf: In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat Weilheim einstimmig den Baubeschluss für die neue Kindertagesstätte (Kita) in Nöggenschwiel verabschiedet und weitere Planungsarbeiten an den Architekten Ernesto Preiser sowie an verschiedene Fachplaner, beispielsweise für Brandschutz, vergeben.
Die Erstellung eines Bebauungsplans und eine vertragliche Regelung mit dem Grundstückseigentümer folgen. Gebaut wird auf einem Grundstück der katholischen Kirche, nahe der Kirche und Grundschule. Die neue Kita wird eine Ganztagsbetreuung anbieten. Dass die Nachfrage nach solchen Plätzen stetig steigt, hat die Gemeinde in einer Bedarfsplanung ermittelt.
Grundschüler haben ab 2026 einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung. Es ist vorgesehen, dass die Mensa der neuen Kita von den Schülern der Nöggenschwieler Grundschule mit genutzt wird. Die Kitas in Weilheim und Remetschwiel bleiben bestehen. Der Gemeinderat rechnet mit rund zwei Millionen Fördergeldern für den Neubau, sodass von den veranschlagten sechs Millionen Gesamtkosten, rund vier Million bei der Gemeinde bleiben.
Diese enorme Summe hat einigen Gemeinderäten Sorge bereitet, eine Alternative zum Neubau wurde aber nicht gesehen. Bürgermeister Jan Albicker zeigte sich gelassen und optimistisch: „Unsere mittelfristige Liquiditätsplanung deckt die Maßnahme ab.“
Die Ausstattung der neuen Kita
Der Neubau in Nöggenschwiel ist als dreigruppige Kindertagesstätte mit Speiseraum, Küche, Außenterrasse und Krippe im Erdgeschoss geplant. Im Obergeschoss sollen Räume für zwei Ü3-Gruppen entstehen. Weitere Räume sind unter anderem für die Sprachförderung, für Elterngespräche und eine Kinderküche vorgesehen. Das Dachgeschoss wird als Abstellfläche und zur Unterbringung der Technik geplant. Geheizt werden soll mit einer Wärmepumpe und einer PV-Anlage auf dem Dach.
Neue Regeln für die Feuerwehr
In der Sitzung wurde weiterhin eine neue Satzung zur Regelung der Kosten für bestimmte Leistungen der Freiwilligen Feuerwehr Weilheim einstimmig verabschiedet. Hierin ist festgelegt, in welchen Fällen und in welcher Höhe Verursacher von Einsätzen Gebühren an die Gemeinde bezahlen müssen.
Dies ist bei Unfällen mit Kraftfahrzeugen der Fall, bei vorsätzlichem oder fahrlässigem Verhalten und bei Fehlalarmen. Hier wird der Betreiber der Anlage zur Kasse gebeten. Der pauschale Stundensatz pro Feuerwehrmann und Stunde beträgt neu 17,20 Euro (bisher 12,50 Euro).
Hinzu kommen pauschale Stundensätze für die zum Einsatz kommenden Fahrzeuge der Feuerwehr. Sie belaufen sich je nach Fahrzeugtyp auf 34 bis 198 Euro. Für Brandwachen in der Nöggenschwieler Rosendorfhalle bei Veranstaltungen mit mehr als 150 Personen werden 25¦Euro pro Stunde fällig. Entstehen weitere, besondere Kosten, werden diese nach dem Aufwand abgerechnet.
Neuen Tragkraftspritze
Weiterhin hat der Gemeinderat die Lieferung einer neuen Tragkraftspritze für gut 15.000 Euro für die Feuerwehrabteilung Nöggenschwiel, die derzeit die der Weilheimer Abteilung benützt, in Auftrag gegeben. Freude machte in der Sitzung die Großzügigkeit der Dietlingerin Gisela Meier. Sie finanziert mit einer Spende von 10.000 Euro die Sanierung des defekten Dietlinger Brunnens.