Das hochwohllöbliche Narrengericht von Weilheim hat im Bürgersaal des Rathauses getagt – und wie! Stefanie Rüdiger-Nußbaumer eröffnete die Sitzung nach der Übernahme der Schlüsselgewalt vom noch amtierenden Bürgermeister Jan von Huldigen und der Übergabe der „durch das Breitband ruinierten und sehr überschaubaren Gemeindekasse“.

Zuerst wurde Feuerwehrkommandant Florian Pfeiffer vor die Richterbank zitiert. Ihm wurde vorgeworfen, dass er sich die vermögende Prinzessin der Marder Buurendynastie gefügig gemacht habe, um sich mit der Machtergreifung bei der Weilheimer Feuerwehr ins gemachte Nest legen zu können und die Lorbeeren der nagelneu beschafften Löschfahrzeuge in Besitz zu nehmen.
Die Verteidigung übernahm gekonnt Jürgen Gamp, doch selbst die Aufdeckung von zwielichtigen Machenschaften der Mitglieder des Narrengerichts nützte gar nichts. Der Angeklagte muss die Dorfbevölkerung zu einer Brandschutzübung zur Löschung von Fettbränden mit anschließendem Umtrunk einladen. Zudem soll es zur Vorbeugung von Unfällen in Fett ausgebackene Fasnachtsküchle geben.

Dann waren Moni und Gerd Gamp, die ehemaligen Vereinswirte des FC Rot-Weiß Weilheim, an der Reihe. Die „fahnenflüchtigen Beizer haben sich des vorsätzlichen Verrats“ schuldig gemacht. „Nachdem die beiden Delinquenten genügend Reichtümer auf Kosten der Gäste und gefügig gemachten Vereinsmitglieder angehäuft haben, schmeißen sie den Bettel dem FC vor die Füße.“ Die Verteidigung übernahm hier Moni Gamp selbst, sie beschrieb, wie sie sich jahrelang aufgeopfert hätten – für die Unannehmlichkeit der Anklage solle das Narrengericht die Bewirtung an einem Heimspieltag übernehmen.
Doch auch diese Verteidung brachte rein gar nichts, die Gamps wurden verurteilt, ein „legendäres Sommerfäscht noch vor der Haberernte auf dem Areal des Nägele-Park-Stadions für die feierwütige Weilheimer Bevölkerung zu organisieren“. Der Erlös soll dem „extrem geschädigten und misserfolgsverwöhnten“ FCRW Weilheim zu Gute kommen.

Zuletzt kam ein „besonderer Fall eines Grundstücksmissbrauchs“ zur Anklage. Die Familien Stubbe, Blatter und Schmidt-Elbrecht haben „illegal ein Grundstück besetzt und eine illegale Hühnerfarm auf einer ausgewiesenen Spielplatzfläche erbaut“. Die „manipulierten Eier werden nun gewinnbringend auf dem Schwarzmarkt verkauft“.
Michael Stubbe und Klaus Blatter versuchten, sich dagegen zu wehren: „Angeklagt werden sollte eigentlich die Gemeinde. Für horrende Grundstückspreise wurden wir damals in den Osten von Weilheim gelockt und haben über zehn Jahre auf einen Spielplatz gewartet. Jetzt haben wir den Platz selber seiner Bestimmung zugeführt und einen Spielplatz für Hühner gebaut.“ Auch mit „dem angeklagten Hühnerhaufen“ hatte das Gericht jedoch kein Erbarmen. Die „Hühnermaffia vom Kreuzäcker“ muss das Narrengericht zu einem Sechs-Gänge-Eier-Menü einladen.

Zu 29. Mal tagte das Gericht am Schmutzigen. Es gibt immer drei Anklagen. Richterin ist Stefanie Rüdiger-Nußbaumer, Anklägerinnen sind Irene Frank und neu Birgit Rösch und Mara Rudigier. Auch Ankläger Matthias Klausmann ist neu im Team. Nach diesem Spektakel standen den vielen Besuchern die Lachtränen in den Augen. Danach wurde in den Straßen in Weilheim und der ganzen Gemeinde weitergefeiert. In Remetschwiel, Nöggenschwiel und Weilheim fanden zudem Hemdglunki-Umzüge statt.
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