„Impfen = Mord!“ Dieser Schriftzug ist an vielen Stellen in der Gemeinde Allensbach zu lesen. Geschmiert wurde der Ausspruch an Fahrbahnbegrenzungen, auf einen Mülleimer, auf eine Holzbank und auf den Boden an mehreren Orten. Die Verantwortlichen bei der Gemeinde macht sowas in erster Linie vor allem eines – ziemlich sauer.
„Das ist Sachbeschädigung und gehört sich nicht“, sagt Bürgermeister Stefan Friedrich auf SÜDKURIER-Nachfrage. „Egal was da inhaltlich drauf steht, sowas wird nicht toleriert.“ Ähnliche Schmierereien seien bereits vor etwa zwei Jahren in Allensbach vermehrt aufgetaucht, damals konnten die Täter geschnappt werden.
Kein Todesfall durch Corona-Impfungen bekannt
Hinzu kommt aber die Tatsache, dass mit diesem Ausspruch schlicht Unwahrheiten verbreitet werden. Zumindest was die Gemeinde Allensbach angeht. Denn vermutlich bezieht sich sich der Ausspruch auch auf die Corona-Impfung, die in den vergangenen Jahren wohl tausende Male in Allensbach verabreicht wurde.
Bürgermeister Stefan Friedrich weiß auf Nachfrage jedoch bislang von keinem einzigen Fall in Allensbach, bei dem eine Person an den direkten Folgen einer Covid-Schutzimpfung gestorben sein könnte.
Bürgermeister Friedrich: „Die Sondersituation ist vorbei“
Gleichwohl dürfte der unbekannte Täter, der für die Schmierereien verantwortlich ist, erleichtert sein. Denn zumindest die Gemeinde Allensbach plant in diesem Herbst und Winter, auch mit Blick auf dann vermutlich wieder ansteigende Infektionszahlen, keine eigenen Impf-Aktionen mehr.
„Die Gesundheit sollte jetzt wieder durch das Gesundheitssystem geregelt werden“, so Friedrich. „Die Sondersituation ist vorbei, das machen jetzt wieder die, die sich damit auskennen.“ Was ebenfalls nicht bleiben soll, sind die Schmierereien. Diese sollen entfernt werden, hieß es.
Dem Polizeiposten in Allensbach waren indes die Vandalismusfälle bis zur SÜDKURIER-Nachfrage nicht bekannt. Das teilt Katrin Rosenthal, Sprecherin des Polizeipräsidiums Konstanz, mit. Bislang sei auch keine Anzeige aus der Bevölkerung dazu eingegangen. Dementsprechend sei zum aktuellen Zeitpunkt kein Täter dingfest gemacht worden. Auch die Schadenshöhe ist zunächst unklar.