Die Gastronomie ist vom erneuten Corona-Lockdown besonders betroffen. Da sind die Wirte natürlich froh, wenn Gäste wenigstens ihr Angebot von Essen zum Mitnehmen nutzen. Und in Allensbach haben sich viele vor allem im Frühjahr dazu in die Uferanlagen gesetzt und dort gespeist. Aber danach stellte sich die Frage: wohin mit dem Verpackungsmüll. Gerade große Pizzakartons konnte man nicht vor Ort entsorgen, weil die öffentlichen Müllbehälter nur recht kleine Löcher haben.
Deshalb habe die Gemeinde bereits im April in den Uferanlagen mehrere große blaue Tonnen aufgestellt, zumal es im Ortszentrum mit der Pizzeria Zum Gnadensee und dem Restaurant Casa Mia gleich zwei Lokale mit Pizzas gebe, erklärt Bürgermeister Stefan Friedrich. Das finde er besser als ermahnen und belehren. Denn er habe natürlich Verständnis, wenn die Leute bei schönem Wetter draußen sitzen und auch essen wollen. Die Situation sei schließlich schwierig genug.
Idee hat sich auch im Sommer bewährt
„Es ist doch schön, wenn Leute in den Restaurants etwas holen und am See essen“, sagt der Bürgermeister. Das sei Unterstützung für die Gastronomie, und die Leute könnten das Essen genießen. Das sei bisher auch sehr gut angenommen worden, berichtet Friedrich. Einige Bürger hätten auch die Rückmeldung gegeben, dass dies eine gute Idee sei. Deshalb habe man die Tonnen auch im Sommer stehen lassen. „Da durfte man zwar wieder in die Restaurants, aber das wollte nicht jeder.“
Für die Gemeinde bedeute dieser zusätzliche Service natürlich Mehraufwand, so Friedrich, aber dafür gebe es keine vermüllten Uferanlagen. Die Idee sei aus den Reihen des Bauamts und Bauhofs gekommen. Letzterer sei zuständig für das Leeren der Müllbehälter und das Aussortieren falsch entsorgter Dinge generell. Denn auch in den blauen Tonnen landen nicht nur Papier und Kartons von Essensverpackungen, wie es sein sollte, obwohl das ausdrücklich darauf steht.
Tonnen bleiben erst mal stehen
Die Tonnen lasse man mindestens so lange stehen, wie die Gastronomie geschlossen bleiben müsse, so der Bürgermeister. Auch wenn es in der kalten Jahreszeit natürlich sehr wetterabhängig sei, wenn man draußen sitzen und essen wolle. „Aber es gibt ja auch noch schöne Tage.“
Burim Veseli, der Wirt des Casa Mia, findet die Idee mit den Tonnen auch gut. Vor allem im Frühjahr hätten viele seinen Abholservice genutzt, im erneuten Lockdown seien es bisher deutlich weniger.