Am Bahnübergang beim Reichenauer Bahnhof blieben am Montagnachmittag, 21. Oktober, die Schranken lange Zeit geschlossen. Schnell macht das Gerücht eines Polizeieinsatzes in Hegne die Runde. Auch in der App der Deutschen Bahn werden alle Haltestellen der Verbindung von 15.23 Uhr ab Konstanz bis Markelfingen mit „Halt entfällt“ markiert. Dort wird ebenfalls auf einen Polizeieinsatz verwiesen.
Eine Anfrage bei der Polizei ergibt, dass tatsächlich mehrere Streifenwagen am Nachmittag zwischen den Haltepunkten Hegne und Reichenau vor Ort sind. Es handle sich um einen Bahnunfall, erklärt Nicole Minge, Pressesprecherin des Konstanzer Polizeipräsidiums.
- Sofortige Hilfe bei Suizidgedanken: Die Telefonseelsorge ist anonym und kostenlos unter den Nummern 0800 1110111 und 0800 1110222 rund um die Uhr erreichbar. Der Anruf ist kostenfrei. Er taucht weder auf der Telefonrechnung auf, noch im Einzelverbindungsnachweis. Auch per Chat ist das Angebot erreichbar unter online.telefonseelsorge.de.
- Eine Liste mit bundesweiten Hilfsstellen findet sich auf der Internetseite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention: www.suizidprophylaxe.de
Laut einer Mitteilung der Bahn sollte die beidseitige Streckensperrung bis 17 Uhr dauern, eine Sprecherin der Bahn erklärte jedoch um 17.10 Uhr, dass die Sperrung nach wie vor bestehe.
Um kurz vor 20 Uhr erscheint auf der Homepage der Bahn schließlich folgender Hinweis für die Fahrgäste: „Notarzteinsatz (...) beendet. Die Strecke wurde soeben für den Bahnverkehr freigegeben. Bitte rechnen Sie in der Folge noch mit Verspätungen und Teilausfällen.“ Auch das Führungs- und Lagezentrum des Konstanzer Polizeipräsidiums bestätigt zur gleichen Zeit auf Anfrage, dass die Strecke wieder freigegeben wurde.
Wie die Freiwillige Feuerwehr Reichenau am späten Montagabend in einer Pressemitteilung schreibt, sei der Seehas mit rund 300 Fahrgästen besetzt gewesen. Die Wehr sei um 16.03 Uhr zum Hilfeleistungseinsatz gerufen worden und zeitweise mit 23 Einsatzkräften vor Ort gewesen. Hierzu wurde vom Bahnhof Konstanz ein zweiter Zug an die Einsatzstelle auf dem Parallelgleis herangeführt.
Während der Evakuierung und bis zur Abfahrt des Ersatzzuges wurden die rund 300 Fahrgäste von Kräften der Feuerwehr und des Malteser-Hilfsdiensts betreut und mit Getränken versorgt. Die eigentliche Evakuierung wurde über von der Feuerwehr hergestellten Hilfsbrücken zwischen den beiden Zügen durch die Eingänge im vorderen und hinteren Zugteil durchgeführt. Nach einiger Wartezeit auf Freigabe der Bahnstrecke in Richtung Konstanz wurden die evakuierten Fahrgäste mit dem Ersatzzug zum Bahnhof Konstanz gebracht.