„Boskopf, ahoi – und viel Spaß bei der siebten Wieberfasnet im Seeum“ hieß Verena Tabor als Organisatorin des wieder rundum gelungenen Bodmaner Fasnet-Events über 200 froh gelaunte Frauen in fantasievoller Verkleidung willkommen. Elfen, Käfer, Schmetterlinge, Ballonpiloten, Froschköniginnen, Peruanerinnen und mehr haben bis in die frühen Morgenstunden die Halle gerockt und blicken nun auf eine glückselig schöne, kunterbunte Wieberfasnet zurück. Dass sich bei der munteren Putzfrauen-Crew „Heiße Feger“ Mütter mit ihren Töchtern vergnügten, war kaum zu glauben. „Das sieht man gar nicht, die sehen alle gleich alt aus“ staunte Martina Niehl, die sich als Solitär in ihrem androgyn anmutenden Fantasiekostüm amüsierte.

In Gesellschaft von zarten Elfen tummelten sich einige Wahrsagerinnen, die mit Blick in ihre Kristall-Kugeln die nähere Zukunft voraussagten. „Wir sind Kindergarten-Freundinnen, und wir machen jedes Jahr zusammen ein anderes Kostüm“ erläuterte Diana Blessing, die als aktive Wahrsagerin durch den Abend führte. Aus Zahnbürsten gebildet waren die Krönchen der Zahn-Feen aus Liggeringen. Aus Möggingen zugelaufen war ihnen der schlimme braune Karies im Menschenfresser-Kostüm.

Große Begeisterung ernteten drei Show-Tanz-Gruppen mit ihren unterhaltsam ausgeklügelten Choreografien: Die Ritterburggarde aus Wahlwies hüpfte, twistete und tanzte leichtfüßig in Gestalt von stecknadelkopfkleinen Wiesen-Wesen. Die Scoobs aus Zizenhausen wirbelten in futuristisch glänzendem Häs „völlig losgelöst von der Erde“ durch die Lüfte. Versteckt hinter schaurigen Hexen-Masken waren die Männer(!)-Gesichter beim Show-Tanz der Hexen-Katzen-Clique aus Überlingen am Ried. Alle drei Tanzgruppen ernteten stürmischen Beifall, und alle drei Gruppen wurden ohne Zugaben nicht von der Bühne gelassen.

Je später der Abend, desto lustiger war die Stimmung. Generationen übergreifendes übermütiges tänzerisches Gewusel prägte die Szenerie vor und auf der Bühne. Bässe bohrten sich dröhnend in Eingeweide. Rot bezopfte Pippi Langstrümpfe mischten sich vergnügt hopsend mit Tigern und Gärtnerinnen aus der Bodmaner Mittwochs-Gymnastikgruppe. Ballonpiloten düsten mit grell leuchtend kreiselnden Propellern in Überschall-Geschwindigkeit herum. Als die Heißen Feger in ihren beleuchteten Röckchen in atemberaubender Geschwindigkeit im 2/4-Takt eines Cancan die Tanzflächen rauf und runter fegten, machten auch die anderen so lange mit, bis ihnen vor Erschöpfung die Puste ausging.
„Ihr seid der Wahnsinn, ihr seid Spitze!“ riefen die beiden Jungs vom Kehlbach-Express den Tanzenden zu. Mit einer Schunkelrunde zum Schneewalzer und mit Gassenhauern wie „Rock me“, „Rucki Zucki“, Adelheid“ und „Jesses nei“ hatten die beiden Stimmungs-Musikanten ihren anheizenden musikalischen Background gestartet.

Ein großes Kompliment gebührt den Männern vom Narrenrat, die als umsichtige Kellner ständig im Einsatz waren und unerschrocken wirtend durch die geballte Frauenpower pflügten.
Der Verein
Der Narrenverein Bosköpfe Bodman wurde 1938 gegründet. Der Name Bosköpfe soll an eine Apfelsorte erinnern, den Boskoop. Von den aktuell rund 200 Mitgliedern sind etwa 80 aktiv in den verschiedenen Gliederungen – als da sind: Narrenrat, Bosköpfe, Maskenträger, Laufnarren und Zimmerer. Außerdem gibt es Einzelfiguren wie das Nebelmännle, den großen und den kleinen Narrenpolizist sowie rund 20 Jugendmitglieder. Die (langjährigen) Narreneltern heißen Doris Gieß und Elisabeth Schubert.
Weitere Informationen im Internet:
http://www.boskoepfe-bodman.de