Die gewünschten Effekte treten ein, aber es sind Nachjustierungen bei den Ferienwohnungen erwünscht: Das war das Ergebnis einer Debatte über die Zwischenbilanz nach zwei Jahren zu den wohnbaupolitischen Grundsätzen von Bodman-Ludwigshafen in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Bürgermeister Matthias Weckbach stellte dar, dass es einen regelrechten Einbruch beim Investoren- und Bauträgerwohnungsbau gegeben habe. Dies war eines der Ziele der wohnbaupolitischen Grundsätze, um steigenden Preisen entgegenzuwirken. Alwin Honstetter (CDU) sah hier den Haken, dass große Grundstücke aber eher nicht bebaut würden, wenn der Investorenbau wegfällt. Somit würden Wohnungen auf dem Wohnungsmarkt fehlen. Weckbach argumentierte dagegen, dass so letztendlich eher günstigerer Wohnraum entstehe, auch wenn es länger dauere, bis sich ein Bauherr finde.

Debatte zu Ferienwohnungen

Momentan gebe es 182 Ferienwohnungen in Bodman-Ludwigshafen. Die Zahl der Zweitwohnungen habe sich von 469 auf 459 verringert. Das seien 2,5 Prozent weniger. „Das ist positiv“, sagte Weckbach. Die Ferien- und Zweitwohnungen sind und bleiben ein bestimmendes Thema, wie sich in der Diskussion zeigte. Michael Koch (CDU) warf die Frage auf, ob alle Ferienwohnungen „vernünftig vermietet werden“ oder ob „verkappte Zweitwohnungen“ dabei seien.

Sandra Domogalla, Leiterin der Touristinfo, erklärte, dass es verschiedene Gründe gebe, warum manche nicht regelmäßig vermieten. Ältere Vermieter seien zum Beispiel durch die Corona-Krise verunsichert. In der Debatte regte Alessandro Ribaudo (CDU) an, nochmal über die Richtlinien für die Ferienwohnungen zu sprechen. Das wird der Rat nun auch tun.

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Bei freien Flächen hakt es

Verwaltung und Gemeinderat gingen das Freiflächenkataster für beide Ortsteile auf einer Karte durch. Das Fazit: Es gibt viele freie Flächen mitten in den Orten, doch die Inhaber wollten oft nicht bauen oder verkaufen. Einige Grundstücke gehören auch derselben Person. Weckbach sprach dabei von einer Cluster-Bildung. Die Gemeinde sei bereits vergeblich auf manche zugegangen, um eine Bebauung anzuregen. „Vereinzelt tut sich etwas“, sagte er aber auch.

Beschlüsse in der Sitzung

Das Gremium entschied schließlich, den Bau der Mehrfamilienhäuser auf den gemeindeeigenen Grundstücken im Neubaugebiet Haiden auszuschreiben. Außerdem liegt der Quadratmeterpreis für den sozialen Wohnungsbau, der ab bestimmten Größen von Bauvorhaben berücksichtigt werden muss, künftig bei 7,90 Euro. Bisher waren es 7,50 Euro.

Bei der Vergaberichtlinien für Bauplätze habe sich gezeigt, dass dies sehr kompliziert und aufwendig sei. Es soll Gespräche über eine Vereinfachung geben, so Weckbach.