Manchmal stößt die klassische Wasserrettung mit DLRG-Rettungstauchern an ihre Grenzen. Zum Beispiel wenn sie größere Flächen absuchen müssen oder das Wasser sehr trüb ist. Zum Einsatz kommen dann, neben technischen Geräten wie dem Sonar, spezielle Hunde – nämlich Wasserortungshunde. Sie gehören zu einer DLRG-Staffel, die vergangenen Februar von Radolfzell nach Bodman umgezogen ist, und können Ertrinkende oder bereits Ertrunkene in bis zu 38 Metern Tiefe entdecken.
Warum sind die Hunde umgezogen?
„Die Staffel ist umgezogen, weil der neue Standort in Bodman für schnelle Einsätze auf dem Bodensee besser geeignet ist“, sagt Michael Koch von der DLRG. Schließlich gebe es am See keine weitere solche Staffel. Zwar seien im Norden Baden-Württembergs einige, im Süden ansonsten allerdings nur in Freiburg. Am Einsatz selbst ändere sich dadurch aber nichts, so Koch. „Es sind noch immer die gleichen Leute nach den gleichen Abläufen für das gleiche Gebiet zuständig“, sagt er.
In diesem Jahr seien die Hunde bereits sechs Mal vom neuen Standort aus im Einsatz gewesen. Im vergangenen Jahr habe es elf Einsätze gegeben, „hauptsächlich in den Sommermonaten“, so Koch.
So können die Hunde Ertrinkende aufspüren
Während Flächensuchhunde, die in Radolfzell verblieben sind, auf alles Lebende in einem Suchgebiet an Land reagieren, folgen Mantrailer nur der Spur eines bestimmten, beispielsweise vermissten Menschen. Und die Wasserortungshunde können das am Ende ihrer zweijährigen Ausbildung auch im Wasser – und sogar bei Menschen unter Wasser.
„Die Tiere werden dazu vorne auf ein kleines Boot gesetzt. Von dort können sie ihre Schnauze direkt über die Wasseroberfläche halten“, erklärt Michael Koch. Ertrinkende oder auch bereits ertrunkene Menschen sondern Gase ab, so Koch weiter. Diese würden langsam zur Oberfläche steigen, wo die Hunde sie wahrnehmen können – aus bis zu 38 Metern Tiefe.
Auch Hunde kommen an Grenzen
„Immer wenn die Hunde anschlagen, markiert der Hundeführer diese Stelle im GPS“, berichtet der DLRG-Mann. Meist seien es mehrere Stellen, da die Strömung die Gase beim Aufstieg unterschiedlich weit abtreibt. Da die Boote das Suchgebiet aber in einem bestimmten Raster abfahren, ergeben all die markierten Stellen am Ende ein Muster, wodurch sich ein Zentrum ausmachen ließe. Dort sei vermutlich der Ertrunkene zu finden. „Je tiefer der Gesuchte aber schon gesunken ist, desto ungenauer und weiter verteilt sind natürlich die Hinweise“, sagt Koch.
Selbst die Hunde kommen daher irgendwann an ihre Grenze. „Diese Staffel ist sehr gut und wichtig, aber auch kein Wundermittel“, sagt Koch. Am Ende gehe es bei der Wasserrettung um ein Zusammenspiel aus Hunden, Tauchern und technischen Geräten wie dem Sonar. Alle hätten ihre Stärken und Schwächen, doch zusammen würden sie optimal funktionieren.