Kommt sie oder nicht? Für die geplante Outdoor-Sportanlage bei der Sporthalle Bodman ist das Thema Geld schicksalsentscheidend geworden. Die Kosten lägen bei mindestens 430.000 Euro, die bewilligten Zuschüsse bei rund 116.000 Euro – doch eigentlich kann sich die Gemeinde Bodman-Ludwigshafen das nicht mehr wirklich leisten.
Bereits das ganze Jahr über zeichnete sich mehr und mehr ab, dass die Seegemeinde 2023 und in den kommenden Jahren außer den Pflichtausgaben nicht viel machen kann. Das wurde in so mancher Gemeinderatsdebatte deutlich. Um die Finanzierungsfrage der Sportanlage ginge es auch wieder in der jüngsten Ratssitzung, als Planer Philipp Feldschmid erneut das Konzept vorstellte. Er berichtete gemeinsam mit Bürgermeister Matthias Weckbach von Gesprächen mit Jugendlichen, für die auf der Anlage eine Skaterbahn geschaffen werden soll.
Finanzielle Fragezeichen
„Die Baupreise sind gestiegen und die tatsächlichen Kosten sind unklar“, erklärte Weckbach. Im Rückblick auf den ursprünglichen Planungsbeginn fügte er hinzu, die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde seien nicht mehr dieselben. Nun sei die Frage, was wirklich machbar wäre.

Matthias Weckbach fasste außerdem nochmal zusammen, dass die Verwaltung den Jugendlichen eine neue Skateranlage als Ersatz für die, die in Ludwigshafen weggefallen ist, versprochen hatte. Der Standort an der Halle in Bodman sei aus verschiedenen Gründen gewählt worden. In einem Zoom-Gespräch vor der Ratssitzung sei nochmal der Bedarf mit den Jugendlichen besprochen worden. Weckbach erklärte, es seien rund 20 bis 25 Jugendliche, die gerne die neue Anlage nutzen würden. Sie seien 14 Jahre alt oder jünger.
Philipp Feldschmid präsentierte das aktuelle, eigentlich zu teure Konzept nochmal. Auf der Wiese zwischen der Sporthalle und dem Weg zum Naturschutzgebiet Hangen soll eine Bike- und Skatanlage mit Rampen sowie einem Fitnessbereich für Jung und Alt mit Schlingentrainer, Sprossenwand und vielem mehr entstehen.
Wäre kleinere Anlage attraktiv genug?
Eigentlich stand die Entscheidung für oder gegen die Anlage auf der Tagesordnung der Sitzung, doch das Signal aus dem Gremium war, dass ein Beschluss, egal in welche Richtung, ohne genaue Kosten noch nicht möglich sei.

Alessandro Ribaudo (CDU) schlug vor, die Anlage im Rahmen der Haushaltberatung zu besprechen. Matthias Weckbach stimmte zu und sagte, es sei notwendig, neue Preise einzuholen und prüfen zu lassen, inwieweit die Anlage auf einem abgespeckten Niveau für Jugendliche noch interessant wäre. Auch Weckbach sagte: „Kleiner wäre machbar, aber die Frage ist, ob die Anlage dann noch attraktiv wäre.“
Was ist mit Rollstuhlfahrern?
Christoph Leiz (Grüne) warf ein, dass man den Jugendlichen etwas bieten müsse. Außerdem erkundigte er sich, ob im Fitnessbereich an Rollstuhlfahrer gedacht worden sei, also ob Geräte dabei wären, die diese im Sitzen nutzen könnten.

Feldschmid musste ihn jedoch enttäuschen. Der Kiesbelag um die Geräte sei nicht befahrbar. Nur auf den Skaterbahnen sei eine Welle eingeplant, die Rollstuhlfahrer mit Hilfe ganz langsam befahren könnten.
Versprochen ist versprochen
Alessandro Ribaudo (CDU) betonte, die Gemeinde stehe bei den Jugendlichen im Wort. Deshalb müsse bei Einsparungen der Fokus auf der Skateranlage bleiben und der Fitnessbereich verkleinert werden. Michael Koch (CDU) sagte: „Ich sehe uns in der Pflicht, etwas zu machen. Wir haben Erwartungen geschürt.“
Letztendlich fiel die Entscheidung, dass Philipp Feldschmid die Kosten neu berechnen soll. Er hat dabei auch den Auftrag, zu prüfen, wie die Anlage in kleinerer Ausführung noch attraktiv wäre.
Feldschmid erläuterte direkt, es ließe sich etwas an der Fläche reduzieren und die Art des Belags ändern. Er sagte zu, den verkleinerten Entwurf bis zur Sondersitzung des Gemeinderats zur Investitionsberatung am Dienstag, 6. Dezember, vorlegen zu können. Nur eine neue Kostenberechnung sei bis dahin zu knapp.