Im vergangenen Sommer klagte die Verwaltung der Gemeinde Bodman-Ludwigshafen im Gemeinderat über zu geringe Einnahmen aus Parkplatzgebühren. Zum Ende des zweiten Quartals fehlten der Gemeinde circa 306.000 Euro an Parkplatzeinnahmen, um ihre Ziele zu erreichen, berichtete Kämmerin Bettina Keller damals.
Dieses Defizit wirkte sich zusammen mit geringeren Gewerbesteuereinnahmen und weiteren Faktoren auch negativ auf die kommunalen Finanzen aus. Zwischenzeitlich befürchtete die Gemeinde ein Minus von 500.000 Euro für das Jahr 2024, am Ende wurden es 300.000 Euro. Doch wie hat sich die Situation bei den Parkplatzeinnahmen seitdem entwickelt?
So haben sich die Einnahmen entwickelt
Auch wenn die finanzielle Gesamtsituation in der Gemeinde weiterhin angespannt bleibt, wie auch der aktuelle Haushalt für 2025 zeigt, ist die Gemeinde zumindest mit der Entwicklung der Parkplatzeinnahmen seit Sommer 2024 zufrieden. Wie Bürgermeister Christoph Stolz auf SÜDKURIER-Nachfrage berichtet, nahm die Gemeinde auf den Parkflächen, die sie selbst und nicht ein externer Partner bewirtschaftet, im Jahr 2024 am Ende knapp 350.000 Euro ein. Damit wurde der Planansatz von 280.000 Euro um etwa 70.000 Euro überschritten.
Für die Flächen, auf denen Peter Park das Bezahlsystem stellt und die Mobility Hub Service GmbH die Bewirtschaftung übernimmt, wurde das Ziel von 150.000 Euro hingegen nicht erreicht. Mit Einnahmen von etwa 137.600 Euro bestätigt sich das, was sich zur Jahresmitte 2024 bereits abgezeichnet hatte, nämlich dass Parkplätze, die die Gemeinde eigenständig bewirtschaftet, bevorzugt wurden.

Grund zur Sorge bereitet das laut Stolz aber nicht. Denn aufgrund des hohen Überschusses durch eigene Parkflächen lag man im Jahr 2024 zusammengenommen 56.700 Euro über dem veranschlagten Gesamtziel. Insgesamt machen die Erträge aus den Parkplätzen etwa 1,7 Prozent der Einnahmen der Gemeinde aus.
Keine Aussage für 2025 möglich
Wie sich Einnahmen seit dem Jahreswechsel entwickeln, ist hingegen noch nicht abzuschätzen, so Stolz. Denn zum Ende eines Monats liegen der Gemeinde noch keine genauen Zahlen vor. Das hängt, so der Bürgermeister, damit zusammen, dass die Abrechnungen der Parkster-App jeweils im Folgemonat erfolgen und die Leerung der Automaten erst stattfindet, wenn sich eine bestimmte Summe an Bargeld in der Kasse befindet. Wie dieses Jahr im Vergleich zum schwachen Start des vergangenen Jahres begonnen hat, lässt sich daher noch nicht feststellen.
Insgesamt positiver Effekt auf den Verkehr
Doch wichtiger als die Zahlen seien nach Angaben des Bürgermeisters ohnehin Faktoren wie ein gelungenes Parkraummanagement, der Rückgang von Falschparkern und eine spürbare Beruhigung des Verkehrs durch die neue Parkraumbewirtschaftung. Denn besonders Besucher, die Parkplätze suchen, hätten viel Verkehr verursacht.
Zudem ist laut Stolz zu beachten, dass die Erträge der Parkflächen stark von saisonalen Bedingungen abhängen. So zeigt man sich im Rathaus nicht überrascht, dass das dritte Quartal 2024, in dem viel Tourismus herrschte, das ertragreichste war, das vierte Quartal hingegen das schwächste.
Das sagen die Betreiber
Und auch die Mobility Hub Parkservice GmbH, die seit 2022 die neuen Automaten der Firma Peter Park GmbH bewirtschaftet, nachdem deren Vorgängermodell für einigen Ärger gesorgt hatte, zeigt sich zufrieden mit der Zusammenarbeit, erklärt die Pressesprecherin Regina Groß auf Nachfrage. Konkrete Zahlen zu den Parkplatznutzern möchte das Unternehmen jedoch nicht nennen.