Sechs Kanonenschläge hallten über den See – damit war das Häfler Seefest eröffnet. Bürgermeister Christoph Stolz begrüßte am Samstagvormittag mit Nicolas Flosbach vom Automuseum Wolfegg und Dieter Jänicke, dem Vorsitzenden des Vereins MSC Sernatingen Oldtimerfreunde, die ersten Besucher in den Uferanlagen beim 33. Oldtimer-Treffen am See-Ende. Die drei Männer waren sich einig: „Es ist die schönste Oldtimer-Veranstaltung am See.“ Stolz dankte den Vereinen und allen Helfern für ihr Engagement.
Erste Anfragen kommen bereits Weihnachten
Das besondere Flair direkt am See schätzen viele Oldtimer-Besitzer. Dieter Jänicke berichtete, bereits Richtung Weihnachten kämen die ersten telefonischen Anfragen, wann man sich denn wieder anmelden könne. „Manche fragen sogar direkt nach dem Treffen.“ Diesmal seien 321 Teilnehmer vorangemeldet, das sei gesunder Durchschnitt. Bei dem tollen Wetter erwarteten sie aber an beiden Tagen insgesamt durchaus 800 bis 1000 Fahrzeuge.

Einige Aussteller trafen früh ein, um einen Schattenplatz zu ergattern. Einer von ihnen war Ralph Dommer. Er präsentierte den komplett restaurierten Mercedes seines Stiefvaters Willi Graf und hatte für Interessierte ein Fotobuch dabei, das eindrücklich zeigte, wie das Auto ursprünglich ausgesehen hatte und was alles daran gemacht wurde.
Treffpunkt für neue und alte Bekannte
In der Nähe stand ein knallgrüner Fiat samt Anhänger. Seit sechs Jahren komme er her, verriet Besitzer Pierre Cerullo. Er war Teil einer deutsch-schweizerischen Gruppe, deren Mitglieder sich zum Teil während früherer Oldtimertreffen in Ludwigshafen kennengelernt hatten. Dazu gehörte auch Thorsten Schilling, der verriet: „Wir stehen immer am gleichen Platz, reisen freitags an und bleiben teilweise bis zum Montag.“

Ihm gefalle besonders die Geselligkeit, man führe nette Gespräche und treffe alte Bekannte, die man oft tatsächlich nur hier sehe. Die Kontakte mit Besuchern reichten von allgemeinen Fragen bis hin zu Themen unter Gleichgesinnten, die beispielsweise wissen wollten, wo er Ersatzteile beziehe oder sein Auto reparieren lasse. Dieses „Jahrestreffen Gleichverrückter“ sei immer wie ein kleiner Urlaub für seine Frau und ihn, erklärte er lachend.
Eine Ausfahrt ins schöne Umland
Um 13 Uhr begann die Ausfahrt zum Altschorenhof von Andreas Deyer in Mühlingen. Die Teilnehmer erhielten eine Wegbeschreibung durchs Hinterland, schließlich sollten einerseits die schönen Fahrzeuge von möglichst vielen Menschen bewundert werden können, andererseits wolle man den teils von weiter her angereisten Gästen auch etwas von der Landschaft zeigen, so Jänicke. Nach Sektempfang und gemütlichem Austausch kämen die meisten wieder zurück nach Ludwigshafen, manche reisten auch schon wieder ab.
Da keiner einen festen Standplatz hatte, sortierten sich die Oldtimer zum Nachmittag etwas anders als zu Beginn. So hatten Besucher der Ausstellung die Chance, viele verschiedene Fahrzeuge in Augenschein zu nehmen.

Ab dem frühen Abend gab es Musik: Am Zollhaus trat die Caro Coverband auf. Dann spielte wie im Vorjahr die Band Veteranilli an der Konzertmuschel und die Deienmooser Gretle Band heizte dem Publikum später am Zollhaus kräftig ein. Mit Einsetzen der Dunkelheit erstrahlten einige Fahrzeuge im Licht von Lichterketten und Fackeln. Auch abends kamen noch viele Besucher aufs Festgelände und genossen den warmen, fast südländisch anmutenden Sommerabend.
In vertrauter Weise verlief auch der Sonntag. Wieder ertönten sechs Kanonenböller und der Bürgermeister empfing die Gäste. Zum Frühschoppenkonzert spielte die Brassband am Zollhaus, parallel umrahmte die Band Easy Rider die Freiluft-Ausstellung von der Konzertmuschel aus. Bei bestem Wetter waren noch mehr Fahrzeuge zu bestaunen als am ersten Tag. Die zweite Ausfahrt der Oldtimer ging als Rundkurs Richtung Immendingen und zurück.