24. April: Gekommen, um zu bleiben
Etwas ungläubig, aber auch dankbar zeigt sich Christoph Stolz am Tag nach seinem deutlichen Wahlergebnis. Der 30-Jährige muss nun erstmal zusammenpacken: Die Wahlplakate in Bodman-Ludwigshafen und in einigen Wochen seine Sachen in Deizisau, nachdem er dort seinen Nachfolger eingelernt hat – der wurde nämlich vorsorglich schon mal eingestellt.
Im ersten Gespräch nach der Wahl blickt er zurück und voraus – auch auf eine Zeit, in der er zeitgleich mit seinem Vater in der Verwaltungsgemeinschaft tätig sein wird. Ob das für Verwirrung sorgen wird und was Christoph Stolz über die Zusammenarbeit mit Rainer Stolz sagt. Mit Video!
22.55 Uhr: Bildergalerien von der Feier nach dem Wahlsieg
Unzählige Einwohner von Bodman-Ludwigshafen, Bürgermeister oder Gemeinderäte aus dem Landkreis, Landrat Zeno Danner, Familie und Freunde feierten nach der Verkündung des Wahlergebnisses den Wahlsieg von Christoph Stolz. Alle klatschten bereits als er heraus kam, da das Ergebnis bereits bei der Gemeinde und dem SÜDKURIER online war.
Bilder vom ersten Teil des Festakts gibt es hier.
Weitere Bilder mit Gratulationen, dem Spalier der Feuerwehr und dem Schiff finden Sie hier.

22 Uhr: Der Wahltag geht zu Ende
In Bodman-Ludwigshafen lenkt künftig Christoph Stolz die Geschicke der Gemeinde. Der Sieger um das Amt des Bürgermeisters konnte bereits im ersten Wahlgang 72 Prozent der abgegebenen Wählerstimmen einfahren: Ein Erdrutschsieg. Seine Kontrahenten Allessandro Ribaudo und Matthias Korn ließ er weit hinter sich zurück. Warum der Wahlkampf jedoch nicht nur einen Sieger hervorgebracht hat, lesen Sie hier.
20.22 Uhr: Menschenmassen gratulieren Christoph Stolz
Unzählige Menschen gratulierten Christoph Stolz zum Wahlsieg. Nach verschiedenen Ansprachen ging es aufs Schiff, wo ebenfalls die Wahl verkündet wurde.
Weitere Informationen und Bildergalerien folgen im Lauf des Abends.
19.05 Uhr: Vorläufiges Ergebnis ist eindeutig
Rund 72 Prozent der Wähler, die tatsächlich zur Wahl gegangen sind, haben Christoph Stolz gewählt. Somit wird er der Nachfolger von Amtsinhaber Matthias Weckbach, der nicht mehr angetreten ist. Alessandro Ribaudo erhielt als Zweitplatzierter 26,81 Prozent der Stimmen und Matthias Korn an dritter Stelle 1,09 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 62 Prozent.
Aber der Gemeindewahlausschuss muss noch tagen und die Verkündigung steht noch aus. Im Sitzungssaal herrscht dennoch gespanntes Warten auf die offiziellen Worte.
18.20 Uhr: Die Auszählung läuft
Die Auszählung der Stimmzettel hat begonnen. Im Rathaus zeichnet sich bereits eine eindeutige Tendenz zu einem Kandidaten ab.
Zumindest im Wahllokal im Rathaus hat Christoph Stolz weit die Nase vorne. Die Stimmzettel, die in Umschläge verpackt wurden, zeigen dies deutlich.

17.22 Uhr: Prüfung der Briefwahlunterlagen ist erledigt
Ab 16 Uhr wurden die Briefwahlunterlagen geprüft, ob im Außenumschlag auch wirklich der notwendige weiße Schein mit Unterschrift vorhanden ist. Die blauen Innenumschläge kamen dann in eine Urne für die Auszählung ab 18 Uhr.
14.43 Uhr: Wahlbeteiligung liegt bei 47 Prozent
Bodman-Ludwigshafen hat 3906 Wahlberechtigte. Um 14 Uhr hatten bereits 47 Prozent von ihnen, also fast die Hälfte, ihre Stimmen abgegeben. Außerdem kam laut Bianca Mack noch ein Briefwähler hinzu, so dass die Zahl dort bei 942 beantragten Briefwahlunterlagen liegt.

13.19 Uhr: Reges Kommen und Gehen in den drei Wahllokalen
Der Zulauf in den Wahllokalen variiert, aber die ehrenamtlichen Helfer sagen übereinstimmend, dass es gegen Mittag angezogen habe. Bis 11 Uhr waren 200 bis 250 Personen im Wahllokal in der Sernatingen-Schule. Im Rathaus sah es ähnlich aus. Die ersten seien sogar schon direkt um 8 Uhr gekommen.
Für das Wahllokal in Bodman konnte Wahlhelfer Klaus Gohl gegen 12.30 Uhr etwa 21 Prozent Wahlbeteiligung nennen.
Laut Bianca Mack, die für die Gemeinde die Wahlorganisation leitet, seien 941 Briefwahlunterlagen beantragt worden und die meisten davon auch eingegangen. Sie berichtet auch von Nicht-EU-Bürgern, die in die Wahllokalen kämen und gerne wählen würden, aber dies aufgrund ihres Status nicht dürfen.

11.35 Uhr: Familie Ribaudo geht zum Wählen
Gemeinsam mit seiner Frau Michaela und dem 17-jährigen Sohn Leonardo ging Bürgermeisterkandidat Alessandro Ribaudo kurz vor der Mittagszeit wählen. Wo die Kreuzchen auf dem Stimmzettel sind, ist hier eigentlich ein offenes Geheimnis.
Ribaudo sagte auf Nachfrage, er habe gut geschlafen. Er werde sich bis zur Verkündigung des Wahlergebnisses am Abend noch etwas ablenken. Die Familie gehe vermutlich zur Caravan-Messe in Ludwigshafen. Auch er ruft die Einwohner auf, zur Wahl zu gehen.

11.10 Uhr: Matthias Weckbach hat seine Stimme abgegeben
Der amtierende Bürgermeister Matthias Weckbach war um 11 Uhr im Wahllokal in der Sernatingen-Schule. Er, seine Frau Elke und sein 17-jähriger Sohn Julian haben dort ihre Stimmzettel ausgefüllt. Für wen sie gestimmt haben, unterliegt natürlich Wahlgeheimnis.
Auf die Frage, wie es ihm am Wahltag geht, erzählt Weckbach, dass dies einer der Meilensteine sei, durch die er realisiere, dass seine Amtszeit langsam dem Ende zugehe. Schon Ratssitzungen, die Kandidatenvorstellungen der Gemeinde und die SÜDKURIER-Wahlarena seien solchen Wegpunkte gewesen. „Es ist ein Prozess des Loslassens“, fasst Weckbach zusammen. „Ich hoffe, dass es heute ein eindeutiges Ergebnis gibt. Es war ein anstrengender Wahlkampf.“
Familie Weckbach plant einen ruhigen Tag und besucht vermutlich die Messe bei Caravan Burmeister. Spätestens um 16 Uhr wird Weckbach als Vorsitzender des Gemeindewahlausschusses im Rathaus sein, da ab 16 Uhr geprüft wird, ob alle Briefwahlumschläge die notwendige Bescheinigung im äußeren Umschlag dabei haben.

10.50 Uhr: Kandidat Matthias Korn besucht Kommunion
Der 42-jährige Kandidat melde sich aus Köln, wo er bei der Kommunion seines Patenkindes ist, um seine „privaten Pflichten als Taufzeuge zu erfüllen“, wie er in einer E-Mail schreibt. „Mein Schützling erhält gleich sein erstes Abendmahl und ich sende viele Grüße an die Wählerinnen und Wähler in Bodman und Ludwigshafen. Ich hoffe auf eine hohe Wahlbeteiligung für ein demokratisches und hoffentlich heute schon eindeutiges Ergebnis.“
9.39 Uhr: Was machen die Kandidaten heute?
Die drei Kandidaten gehen unterschiedlich mit dem Wahltag um. Während Matthias Korn bei der Kommunion seines Patenkinds in Köln ist, wird Alessandro Ribaudo als Einwohner von Bodman-Ludwigshafen selbst wählen gehen.
Christoph Stolz sagte bereits im Vorfeld auf SÜDKURIER-Nachfrage, er wolle sich den Tag über zurückziehen. Er möchte Bücher lesen und Handy, Tablet sowie soziale Medien an diesem Tag nicht anschauen, um bewusst etwas Abstand vom Wahlkampf-Trubel zu gewinnen. Am Sonntagabend werde er zur Verkündung der Ergebnisse ins Rathaus kommen.
Am Vorabend schrieb der 30-Jährige auf seinen Profilen: „Gehen Sie wählen und entscheiden Sie mit, wie es mit Ihrer Gemeinde weitergehen soll! Ich freue mich, wenn ich ein Teil davon sein darf.“

23. April, 8 Uhr: Wahltag!
Nach intensiven Wochen des Wahlkampfes steht am heutigen Sonntag das Finale an: Wer wird neuer Bürgermeister von Bodman-Ludwigshafen? Das könnte sich schon im ersten Wahlgang entscheiden, wenn einer der drei Kandidaten die absolute Mehrheit erhält. Zur Wahl stehen Alessandro Ribaudo, Christoph Stolz und Matthias Korn. Die Wahllokale sind bis 18 Uhr geöffnet. Erstmals dürfen auch 16-Jährige das Oberhaupt ihrer Gemeinde wählen. Insgesamt sind 3906 der 4853 Einwohner wahlberechtigt.

Amtsinhaber Matthias Weckbach appellierte kurz vor der Wahl, die Chance zu nutzen: „Demokratie lebt vom Mitmachen und von Verantwortung zu übernehmen. 2023 gibt es auf der Welt mehr Diktaturen als Demokratien. Das Bürgerrecht der Wahl ist also nicht selbstverständlich.“ Er selbst tritt nach drei Amtszeiten nicht mehr an und kann daher entspannt auf den Wahltag blicken, an dem er selbst auch eine Stimme abgeben wird. Gegen 19.30 Uhr wird Weckbach das Ergebnis je nach Wetter vor oder im Zollhaus-Café verkünden. Sofern ein Kandidat die absolute Mehrheit der Stimmen (50 Prozent) erhält und der künftige Bürgermeister feststeht, steht nach Gratulation und Ansprachen gegen 20.30 Uhr die Schifffahrt nach Bodman an, um den neuen Rathaus-Chef auch dort um circa 20.45 Uhr zu begrüßen.
18. April: Erst Antworten auf Podium, dann im Video
Rund 250 Besucher nutzten die Gelegenheit, sich am Dienstagabend im katholischen Gemeindezentrum Ludwigshafen einen Eindruck von Alessandro Ribaudo, Christoph Stolz und Matthias Korn zu machen. Die drei Männer stellten sich dabei den Fragen von Anna-Maria Schneider, der Leiterin der Lokalredaktionen Radolfzell und Stockach, und Lokalredakteurin Ramona Löffler. Doch bei den Antworten wurde klar: In einigen Punkten sind sich die drei einig und setzen auf Harmonie. Allerdings nicht in allen.

Im Video beantworten die drei Kandidaten Fragen zum Thema Kita, Wohnen und Vereine – und setzen dabei dann doch unterschiedliche Akzente.
16. April: Was sind das eigentlich für Kandidaten?
Gab es sowas schon mal bei einer Wahl in der Region? Die drei Kandidaten der Bürgermeisterwahl in der Seegemeinde sagen alle, sie können sich nur hier vorstellen, Bürgermeister zu werden. SÜDKURIER-Redakteurin Ramona Löffler begleitet den Wahlkampf und wirft in ihrem Kommentar einen Blick auf Besonderheiten und Bekenntnisse.
14. April: Wo die Schwerpunkte liegen
Bei einem Themen-Spaziergang haben die Bürgermeister-Kandidaten eine Stunde Zeit, ihre Ziele für Bodman-Ludwigshafen etwas genauer zu erklären – und sich dafür einen besonderen Ort auszusuchen.
8. April: Der erste direkte Schlagabtausch kündigt sich an
Nachdem die Kandidaten sich bisher einzeln vorstellen konnten, bietet der SÜDKURIER am Dienstag, 18. April, die erste Bühne zum direkten Austausch im Gemeindezentrum in Ludwigshafen. Dabei soll es um Fragen gehen wie: Wie stehen die Kandidaten zum teurer werdenden Kindergarten-Neubau und dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum? Was ist mit dem Schreckgespenst Bodenrichtwerte, das in aller Munde ist? Was wollen Sie für die Jugendlichen, Vereine, Senioren oder die leidgeplagten Eltern tun, die verlässliche Kinderbetreuung brauchen? Kurz: Wie wollen sie die Zukunft der Seegemeinde gestalten?
Der Eintritt ist frei und ohne Anmeldung, doch die Anzahl der Plätze ist begrenzt.
1. April: Viele kritische Fragen bei der zweiten Runde in Ludwigshafen
Zweiter Abend, anderer Ort, noch mehr Fragen: Auch das Gemeindezentrum in Ludwigshafen war brechend voll, als sich die Bürgermeisterkandidaten Alessandro Ribaudo (49, Ludwigshafen), Christoph Stolz (30, Nürtingen) sowie Matthias Korn (42, Stockach) vorstellten. Dabei wollten sie offenbar nicht das Gleiche erzählen wie am Vorabend in Bodman: Alle drei hatten ihre Vorstellungen angepasst, einer sogar deutlich. Die Besucher hakten an ganz schön vielen Stellen ganz schön intensiv nach.
31. März: So war die erste Vorstellung aller drei Kandidaten in Bodman
Erst geben sie Antworten zu ihrer Person, dann auf die Fragen von Zuschauern: Mehr als 300 Einwohner wollten im Seeum in Bodman die drei Bürgermeisterkandidaten kennenlernen. Dabei musste einer deutliche Kritik einstecken: mehr Kompetenz, Visionen und ein Konzept wünschte sich ein Zuschauer.
Alle Kandidaten im Portrait:
- Alessandro Ribaudo (49) ist Geschäftsführer in einer großen Steuerberatungsgesellschaft mit Sitz in Konstanz, verheiratet und hat einen bald erwachsenen Sohn. Er wuchs in Ludwigshafen auf und bringt sich dort seit 2004 als CDU-Gemeinderat ein. Zu den Aufgaben eines Bürgermeisters sagt der 49-Jährige: „Ich weiß, was auf mich zukommt.“ Er habe Weckbach oft vertreten. Für ihn stehe fest: Wenn er Bürgermeister werden will, dann nur in seiner Heimatgemeinde. Dafür suchte er unter anderem den Dialog mit Vereinen.
- Christoph Stolz (30) ist stellvertretender Hauptamtsleiter in Deizisau (Landkreis Esslingen). Er ist in Stockach aufgewachsen als Sohn von Bürgermeister Rainer Stolz. Der Titel Bürgermeister werde nicht vererbt, wie er betont, doch das Elternhaus habe durchaus Spuren hinterlassen. Christoph Stolz war während seines Bachelor-Studiums an der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl bereits sieben Monate in Bodman-Ludwigshafen. Für seine Bachelor-Arbeit befasste er sich mit Übertragungen von Ratssitzungen im Internet. Im Rahmen des Wahlkampfes erklärte er unter anderem den Grünen seine Ziele.
- Matthias Korn (42) leitet die Software-Entwicklung eines Unternehmens. Aufgewachsen ist er in Stockach, nach dem Informatik-Studium in Konstanz und Koblenz lebte er 2015 bis 2021 in Bodman-Ludwigshafen. Dass er fachfremd ist, hebt Korn als das Besondere an seiner Kandidatur hervor: Er gehe nicht wie ein Berufspolitiker an die Dinge heran, sondern verfüge über andere Sichtweisen und könne somit andere Lösungen finden. Bei seinem kurzen Wahlkampf will er auf direkte Kontakte setzen.
27. März: Jetzt stehen alle drei Kandidaten fest
Erst zieht Fatih Cicek zurück, um sich für den gleichen Wahltag in Königsfeld zu bewerben, dann stehen die Kandidaten für den ersten Wahlgang offiziell fest. Von den ursprünglich vier Bewerbern bleiben nur zwei übrig: Alessandro Ribaudo und Christoph Stolz. Neben Cicek hat auch die unbekannte weitere Bewerberin zurückgezogen. Dazu kommt als dritter Kandidat überraschend Matthias Korn.

Wenige Stunden später werden erste Details zum Dritten im Bunde bekannt: Matthias Korn (42) ist Leiter einer Software-Entwicklung eines Unternehmens, in Stockach aufgewachsen und lebte einige Jahre in Ludwigshafen. Dort habe er eine lebendige Gemeinde kennengelernt, die er weiter stärken und attraktiv für Familien und nachhaltigen Tourismus gestalten wolle.
18. März: Kann jeder Bürgermeister werden?
Warum ist die Kandidatensuche mal einfach, mal schwerer, und was hat es mit Dauerkandidaten auf sich? Chwalibog Bouman und Simon Mai aus Stockach organisieren hauptberuflich Wahlkämpfe und geben eine Einschätzung zum Superwahljahr im Raum Stockach. Dabei betont Bouman: ‚Auf dem Papier kann jeder Bürgermeister werden, in der Praxis aber nicht.‘

Wie machen die Kandidaten eigentlich Wahlkampf?
Wer einen der Kandidaten im Rennen ums Bürgermeisteramt in Bodman-Ludgwishafen live erleben möchte, hat bei mehreren Terminen die Möglichkeit. Wann die Bewerber etwa vor dem Supermarkt stehen oder bei einer Veranstaltung vorbeikommen, kündigen sie auch im SÜDKURIER-Wahlticker an. Dieser wird laufend aktualisiert.
10. März: Was wünschen sich die Leute vor Ort?
Wie stellen sich die CDU, Freien Wähler, SPD und Grüne das zukünftige Gemeindeoberhaupt vor? Was soll ein Bürgermeister oder eine Bürgermeisterin an Wissen und Sozialkompetenz mitbringen? Das beantworten die Fraktionsvorsitzenden auf Anfrage. Dabei geht es um Durchhaltevermögen, Teamgeist, Kritikfähigkeit – und ein besonderes Rezept, das auch einen Esslöffel Mut und eine Prise Verrücktheit enthält.
3. Februar: Christoph Stolz will zurückkehren
Mit Christoph Stolz erklärt ein vierter Bewerber sein Interesse am Amt in der rund 4800-Einwohner-Gemeinde. Der 30-Jährige arbeitete bereits im Rahmen seiner Bachelorarbeit in Bodman-Ludwigshafen, hat seitdem Erfahrung als stellvertretender Hauptamtsleiter in Deizisau (Landkreis Esslingen) gesammelt. Nun erklärte er: Wenn Bürgermeister, dann nur in Bodman-Ludwigshafen.

31. Januar: Fatih Cicek versucht es ein drittes Mal
Im vergangenen Sommer war die Höri sein erklärtes Ziel, jetzt bewarb sich Fatih Cicek in Bodman-Ludwigshafen – und trat damit den dritten Wahlkampf innerhalb eines Jahres an. Denn vor Gaienhofen wollte er bereits in seinem Wohnort Amtzell (Kreis Ravensburg) der neue Bürgermeister werden. ‚Nur ein neuer frischer Wind kann hier Änderung und Besserung bringen‘, erklärte er im Gespräch mit dem SÜDKURIER.

Cicek steckte übrigens hinter dem rätselhaften Umschlag, der mit seinem Format auffiel. Der andere, dritte, Bewerber war zu diesem Zeitpunkt weiter unbekannt.
30. Januar: Bewerbungsfrist startet mit drei Briefen
Bianca Mack betreut die Bürgermeisterwahl seitens der Gemeindeverwaltung von Bodman-Ludwigshafen und zog am ersten Tag der Bewerbungsfrist gleich drei Briefe aus dem Briefkasten. Sie alle sind der Bürgermeisterwahl zuzuordnen – werfen aber Fragen auf. Nur ein Bewerber ist zu diesem Zeitpunkt bekannt: Alessandro Ribaudo.
Eine Wahl von vielen: 2023 ist das Super-Wahljahr im Raum Stockach
Das Jahr 2023 wird die Verwaltungsgemeinschaft Stockach so stark prägen und neu ordnen wie schon lange nicht mehr: In vier der sechs Gemeinden finden Bürgermeisterwahlen statt – drei reguläre und eine unerwartete in Stockach. Bei zwei dieser vier Wahlen treten die Amtsinhaber nicht mehr an.

17. Januar: Gemeinderat beschließt Details zur Wahl
Wann wird gewählt, wann kann man sich dafür bewerben und wann geht es nach einem ersten Wahlgang weiter, falls es keine absolute Mehrheit gibt? All diese Details klärte der Gemeinderat rund drei Monate vor dem Wahlsonntag und berücksichtigte dabei sowohl Fasnacht als auch einen Zeitpuffer zum Drucken von Wahlzetteln.
Dass Alessandro Ribaudo nicht der einzige ist, der sich die Aufgabe vorstellen kann, erklärte Amtsinhaber Matthias Weckbach auf SÜDKURIER-Nachfrage: Mehrere Personen hätten bei ihm bereits ihr Interesse an einer Kandidatur bekundet. Es werde spannend und er freue sich.
17. Januar: Erster Kandidat traut sich aus der Deckung
Die Bewerbung war noch nicht einmal offiziell möglich, als Alessandro Ribaudo sich dem Gemeinderat erklärte: Der Steuerberater und langjährige CDU-Gemeinderat will der führende Kopf der Seegemeinde werden. Welche Umstände ihn zu der frühen Erklärung schon eineinhalb Wochen vor Beginn der Bewerbungsfrist brachten, wurde dabei auch deutlich.

September 2022: Erinnerungen an eine besondere Wahl
1999 wurde Matthias Weckbach erstmals zum Bürgermeister von Bodman-Ludwigshafen gewählt, Erinnerungen daran werden im Rahmen der Sommerserie „Gedächtnis der Region“ wach. Nach einem aufwühlenden Wahlkampf gab es erst einen zweiten Platz, dann den Sieg – und dann wurde die Wahl angefochten. Matthias Weckbach erinnert sich, dass er eigentlich nie vorgehabt habe, Bürgermeister zu werden.

Juli 2022: Matthias Weckbach wird nicht nochmal antreten
Bürgermeister Matthias Weckbach entlässt den Gemeinderat mit einer überraschenden Knaller-Nachricht in die Sommerpause: Er wird 2023 nicht erneut für die Wahl zum Bürgermeister antreten. Zu diesem Zeitpunkt war Weckbach 53 Jahre alt, aber schon seit 23 Jahren Bürgermeister. Kurz nach dem denkwürdigen Abend erklärte er auf Nachfrage, warum er von einer weiteren Bewerbung absieht – und erlaubte einen Blick in seine persönliche Zukunft.

Die Reaktionen im Gemeinderat waren besonders von Überraschung und Bedauern gezeichnet. „Wir verlieren einen guten Bürgermeister“, sagte etwa Christoph Leiz (Grüne).