In 27 Jahren als Bürgermeister von Engen hatte Johannes Moser viele politische Weggefährten. Drei langjährige Begleiter sind auch Stadtrat Jürgen Waldschütz, der frühere Tengener Bürgermeister Helmut Groß und der Steißlinger Bürgermeister Benjamin Mors. Sie blicken auf die Zusammenarbeit zurück und ordnen ein, was Johannes Moser in knapp drei Jahrzehnten für die Stadt Engen erreicht hat.
Das Engener Gymnasium ist der größte Meilenstein
„Mit die größte Leistung war sicher die Errichtung des Gymnasiums in Engen“, bilanziert Benjamin Mors, der vor seiner Wahl zum Steißlinger Bürgermeister in der Engener Stadtverwaltung direkt mit Johannes Moser zusammengearbeitet hat. Die neue Schulform ab 2007 habe für Engen als größte Gemeinde im oberen Hegau eine große Aufwertung dargestellt.
Ganz ähnlich sieht das auch Jürgen Waldschütz, der mittlerweile seit 43 Jahren für die CDU im Engener Gemeinderat sitzt und die komplette Amtszeit von Johannes Moser hautnah miterlebt hat. „War vor Moser die Altstadtsanierung das große Thema, war es dann das Gymnasium“, so seine Einordnung. Um das Gymnasium nach Engen zu holen, habe es sehr viel Einsatz und persönliches Engagement von Johannes Moser gebraucht.

Helmut Groß weiß, wovon er spricht, wenn er auf die lange Dienstzeit des Engener Schultes zurückblickt. Denn er selbst war 42 Jahre lang Bürgermeister von Tengen und viele Jahre davon Amtskollege von Johannes Moser. Aus seiner Sicht war der Erhalt der Sparkasse Engen und die Fusion mit der Sparkasse Gottmadingen 2001 ein prägendes Projekt, das nicht nur Engen, sondern einen großen Teil des Hegaus betroffen hat. „Damit wurden viele Arbeitsplätze gesichert und für die Wirtschaft und Einwohner ein Kreditinstitut gesichert“, bilanziert Helmut Groß.
Viele große Projekte für die Stadt Engen
„Ganz grundsätzlich sind die großen infrastrukturellen Projekte in den letzten 27 Jahren zu betonen“, gibt Benjamin Mors auf Nachfrage des SÜDKURIER zu verstehen. Dazu zählt er beispielhaft den Bau der Stadthalle, der Anne-Frank-Sporthalle und des Schulzentrums sowie neue Kinderbetreuungseinrichtungen oder den Ausbau des Glasfasernetzes für schnelles Internet auf. Als ehemaliger Kämmer der Stadt Engen lobt Mors das besondere Augenmerk Mosers auf die städtischen Finanzen, was sich anhand der derzeitigen Rücklagen der Stadt Engen bestätige.
Neben dem Gymnasium weist Jürgen Waldschütz noch auf zwei weitere prägende Projekte in der Amtszeit von Johannes Moser hin. Die erneute Aufnahme der Engener Altstadt zusammen mit dem Bahnhofsbereich und der Breitestraße in ein Sanierungsprogramm sei „eine großartige Errungenschaft und wird für die Zukunft noch sehr wichtig sein“, ist sich der Bäckermeister im Ruhestand sicher.
Ganz klar ist für ihn auch, dass die neue Heimat der Fußballer vom Hegauer FV in Welschingen ohne den persönlichen Einsatz von Johannes Moser „nicht zu dem heutigen Erfolg“ geworden wäre. Hier sei die Fußballliebe von Moser deutlich zum Vorschein gekommen, so Waldschütz.
„Er war unser Ansprechpartner und Wortführer“
Seit November hat Benjamin Mors das Amt des Kreisverbandsvorsitzenden im Gemeindetag von Johannes Moser übernommen. Seit 2018 war der Engener Bürgermeister kommunaler Wortführer für den Kreis Konstanz. „Die Kolleginnen und Kollegen sind dankbar für seine Arbeit, die gerade in bis dato nie dagewesenen Situationen, wie beispielsweise dem Corona-Lockdown, sehr intensiv und von zahlreichen Sondersitzungen geprägt war. Er war unser Ansprechpartner und Wortführer zugleich“, beschreibt Mors.

Alle drei Weggefährten loben ganz besonders die gute Zusammenarbeit mit Johannes Moser. Helmut Groß beschreibt, dass er als Bürgermeister immer wieder Gedanken und Ideen mit Johannes Moser ausgetauscht habe und spricht von einem „guten kollegialen Zusammenarbeiten“.
Der Steißlinger Bürgermeister betont, dass Johannes Moser für seine sachlichen und tiefgreifenden Analysen geschätzt wird. „Ihm gelingt es auch in kontroversen Diskussionen stets ruhig zu agieren und er bereichert oft durch einen anderen Blickwinkel“, so Benjamin Mors. „Ganz persönlich danke ich ihm für die angenehme Zusammenarbeit in Engener Zeiten, wie auch in den letzten Jahren als Kollege und im Kreisvorstand“, sagt Mors zum Abschied des Kollegen.

Große Bürgernähe zeichnet Johannes Moser aus
Aus Sicht als Stadtrat lobt Jürgen Waldschütz das Bestreben Mosers, Ratsbeschlüsse mehrheitlich oder sogar einstimmig zu fassen. „Dafür war ihm nichts zu viel. Er informierte und informierte. Es war ihm immer wichtig, alles transparent zu machen“, so Waldschütz. Immer sei für ihn das Machbare das Maß aller Dinge gewesen, so der Stadtrat über Mosers Pragmatismus. Gleichzeitig sei seine Bürgernähe nicht zu überbieten gewesen.
Abschließend bedankt er sich für die Zusammenarbeitet, die ihm großen Spaß gemacht habe und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu. „Engen wurde zur Heimatstadt für einen Singener. Das ist eine wirklich große Leistung, wenn nicht sogar die Leistung überhaupt.“