Der Kindergarten ist ein Ort, an dem feste Rituale eine wichtige Rolle spielen. Dazu gehört auch die alljährliche Feier des Nikolaustags. Schon Tage davor fiebern die Kinder auf den Besuch des guten Bischofs hin, der mit Mitra, Stab und Gaben kommt. Wie so vieles kann aber auch der Nikolaustag in diesem Jahr nicht seinen gewohnten Gang gehen. Deshalb hat der Engener Kindergarten St. Wolfgang schon zum zweiten Mal beschlossen, den Bischof an der frischen Luft zu treffen.

„Guter Bischof Nikolaus“ sangen die rund 60 Kinder in die kalte Dezemberluft, als sie sich mit ihren Erzieherinnen auf den Weg zum Platz hinterm Rathaus machten. Nur kurz mussten sie warten und dann kam er schon – der bärtige Bischof, begleitet von einem Bollerwagen voller kleiner Säckchen. Grund genug für die Kinder, mit lauter Stimme für den Nikolaus zu singen. Ausschließlich lobende Worte fand dieser für die Kinderschar, die den Mann im roten Gewand teils freudig, teils auch ehrfürchtig anschauten.

Der Nikolaus ist vielbeschäftigt

Er habe heute noch jede Menge Besuche vor sich und müsse deshalb auch schon wieder weiter, gab der Nikolaus den Kindern zu verstehen und zog begleitet von „Lasst uns froh und munter sein“ seiner Wege. Den Bollerwagen ließ er aber da und der wurde voller Spannung mit zurück zum Kindergarten gezogen.

Bevor es sich die Kinder mit Punsch und Lebkuchen bei Kerzenschein gut gehen ließen, kamen sie zum täglichen Morgenkreis zusammen. Und auch der ist in der Adventszeit etwas ganz Besonderes. Jeden Morgen darf dann ein Kind einen Papierstern aus dem Beutel ziehen. Dieser wird in eine Schüssel Wasser gegeben, entfaltetet sich und offenbart den Namen des Kindes, das an diesem Tag sein Adventskalender-Tütchen aus dem geschmückten Fenster holen darf. Zusätzlich lesen die Erzieherinnen eine kleine weihnachtliche Geschichte vor.

Für jedes Kind ein kleines Säckchen

So lässt es sich auch in diesen Zeiten im Kindergarten gut leben – besonders wenn zum Abschied für jedes Kind ein Säckchen an der Garderobe wartet.