Radwege sind in Engen Mangelware. Das weiß Bürgermeister Frank Harsch und möchte zumindest einen Fahrradweg in naher Zukunft schaffen: zwischen Engen und dem Ortsteil Neuhausen. Genau hier kam es im vergangenen September zu einem tragischen Fahrradunfall, bei dem ein Jugendlicher durch den Zusammenstoß mit einem Auto lebensgefährliche Verletzung erlitt.

Wer bislang zwischen dem Ortsteil im Süden und der Kernstadt mit der Fahrrad unterwegs ist, nutzt entweder den inoffiziellen und teilweise sehr schmalen Schleichpfad zwischen Bahndamm und dem Hepbach oder fährt auf dem Radweg nach Welschingen bis zur Abzweigung durch die Unterführung nach Neuhausen. Dass es genau dort zum Unfall kam, sei einer der Hintergründe für die aktuelle Planung eines neuen Radwegs, aber nicht der einzige, sagt Bürgermeister Frank Harsch bei einem Termin vor Ort.

Hier ist der neue Radweg geplant:

Bild 1: Nach schwerem Unfall in Engen: Lieber ein suboptimaler Radweg als gar keiner
Bild: Schönlein, Ute

Bisher gibt es keine gute Anbindung nach Neuhausen

Es gebe einen guten und sicheren Radweg nach Welschingen. Auch nach Anselfingen komme man mittlerweile problemlos auf dem Radweg. Im Süden fehle lediglich eine gute Anbindung mit dem Rad nach Neuhausen. Dass es hier durchaus Bedarf für einen Radweg gibt, zeigt sich beim Termin am Hepbach, denn an diesem Nachmittag sind dort einige Radfahrer unterwegs.

Der Plan der Stadtverwaltung sieht folgendermaßen aus: Von Engen aus kommend sollen die Zweiradfahrer zunächst auf dem Radweg Richtung Welschingen fahren. Dann soll der neue Radweg auf Höhe des Pflegeheims die Außer-Ort-Straße queren, um dann an der Steigmühle entlang durch die dortige kleine Bahnunterführung auf den bisherigen Spazierweg zwischen Bahndamm und Hepbach zu führen. Der Radweg würde dann auf Höhe der Bahnunterführung an der Ortseinfahrt zu Neuhausen enden.

In der Bahnunterführung bei Neuhausen ist definitiv kein Platz für einen Radweg. Aus diesem Grund hat sich die Stadtverwaltung eine ...
In der Bahnunterführung bei Neuhausen ist definitiv kein Platz für einen Radweg. Aus diesem Grund hat sich die Stadtverwaltung eine Alternative entlang des Bahndamms einfallen lassen. | Bild: Kerle, Helene

Querungshilfe würde Radwegkonzept abrunden

Der Engener Bürgermeister möchte darauf hinwirken, dass eine Querungshilfe auf Höhe des Pflegeheims eingerichtet wird. Dafür ist allerdings der Landkreis zuständig. „Hier ist aber immerhin nur Tempo 50“, so Harsch zum Sicherheitsaspekt. Der Radweg soll von der Mühle bis zur Einmündung nach Neuhausen asphaltiert werden, so der Plan. Einziger Wermutstropfen in der Planung ist ein etwa fünf Meter langer Wegabschnitt mit Handlauf am Bach, der so schmal ist, dass hier keine zwei Radfahrer aneinander vorbeikommen.

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„Das ist keine 100-Prozent-Lösung“, gibt Bürgermeister Harsch zu. Gerade für die fehlenden Meter in den Ortsteil Neuhausen hinein, wo nur ein Trampelpfad entlangführt, gibt es zumindest bislang noch keine ideale Lösung. Der geplante Radweg sei aber ein Anfang und schaffe mit relativ geringem Aufwand eine deutliche Verbesserung, argumentiert Frank Harsch. Und die soll flott erreicht werden: Der Radweg soll „spätestens nächstes Jahr“ umgesetzt werden, so der Bürgermeister.