„Was lange währt, wird sehr gut“, zog ein vor Freude strahlender Bürgermeister Michael Rieger sein Fazit aus dem Ende des Großprojekts Marktplatz- und Tiefgaragensanierung. Genau zwei Jahre nach dem Spatenstich glänzt die Stadtmitte in neuem Outfit.
Eröffnungstag mit Symbolwirkung
Der Eröffnungstag – Samstag, 10. Mai – wurde bewusst gewählt. Es war der Tag der Städtebauförderung des Landes Baden-Württemberg. Die Eröffnung auf diesen Tag zu legen war der symbolische Dank dafür, dass das Land für die gesamte Innenstadtsanierung mit Bahnhofstraße, Bärenplatz, Roter Löwen und demnächst auch für das Rathaus fleißig Fördermittel spendiert hat.
Angesichts des Gesamtergebnisses zollte Rieger allen am Bau beteiligten Menschen und Unternehmen seine uneingeschränkte Anerkennung. „Ihr habt einen wahnsinnig tollen Job gemacht. Und wir haben an vieles gedacht und hoffentlich alles richtig gemacht“, sagte der Rathauschef.
Die Baumaßnahme habe auch kritische Stimmen hervorgebracht. „Die Stadt muss auch den Mut haben, und ins Risiko gehen.“ Eine lebendige Innenstadt brauchte Plätze der Begegnung und des Austausches. Der neue Marktplatz sei ein Symbol dafür, dass sich die Stadt im Wandel befinde.

Michael Rieger animierte die Bevölkerung dazu, den neuen Platz zu nutzen. Und appellierte gleichzeitig an die Menschen, den Platz sauber zu halten und pfleglich zu behandeln.
Das neue Wohnzimmer der Bergstadt
Thorsten Frei, CDU-Bundestagsabgeordneter und seit einer Woche Bundeskanzleramtsminister, gratulierte zum neuen Marktplatz. „Da ist etwas ganz Großes gelungen.“ Auf die von Kritikern gestellte Frage, ob es so eine große Maßnahme überhaupt brauche, bezog Frei klar Stellung.

„Ja. Das ist das neue Wohnzimmer von St. Georgen. Der Marktplatz wird Treffpunkt und Aufenthaltsort.“ Die St. Georgener Bürger sollen den Platz mit Leben füllen und ihn sich zu Nutze machen. Die Mittel für die Städtebauförderung würden weitgehend unbürokratisch bereit gestellt. Die so umgesetzten Maßnahmen hätten auch einen Nachahmer-Effekt. „Private Investoren werden nachziehen“, ist sich Frei sicher.

Derya Türk-Nachbaur, SPD-Bundestagsabgeordnete und in der neuen Regierung zur parlamentarischen Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion bestellt, sagte, dass der neue Marktplatz „dafür steht, was Politik bewirken kann“.
Innenstadt lebt von Aufenthaltsqualität
Die Städtebauförderung sei ein Versprechen einer Stadt in die Zukunft, „und dafür, dass Stadtzentren Orte zum Verweilen werden“.
„Klasse“, befand FDP-Landtagsabgeordneter Frank Bonath die umgesetzte Maßnahme. Das Land Baden-Württemberg freue sich, wenn bereitgestellte Mittel auch tatsächlich abgerufen werden.

Landrat Sven Hinterseh wollte, trotz hochrangingem politischem Besuch aus Berlin, nicht in die große Politik einsteigen. „Wir haben in der Hand, wie es mit unserer Wirtschaft weitergeht.“ Es brauche allerdings die politischen Rahmenbedingungen, um das Land voranzubringen.“

Stadtbaumeister Alexander Tröndle, der die Baumaßnahme von Seiten der Verwaltung maßgeblich begleitete, wies auf die schwierigen Eigentumsverhältnisse der Objekte im Sanierungsgebiet hin. Und darauf, dass nicht gesamte Maßnahme gefördert wurde, „weil der Marktplatz von 50 Jahren schon im Förderprogramm war.“ So konnten nur auf einzelne Maßnahmen Fördermittel angerechnet werden.
Nach der Segnung der beiden Geistlichen, dem evangelischen Pfarrer Roland Scharfenberg und dem katholischen Pfarrer Harald Dörflinger, wurde das neue Parkhaus Stadtmitte offiziell für den parkenden Verkehr freigegeben. Anschließend fand der Spatenstich für die Rathaussanierung statt.

Währenddessen nahmen die St. Georgener Bürgerinnen und Bürgern ihren neuen Marktplatz in Beschlag und testeten diesen auf Aufenthaltstauglichkeit. Die großen Sitzgelegenheiten fanden sofort Zuspruch.
Neugestaltung kommt gut an
Die Stadtmusik gestaltete das Fest musikalisch mit und an den Verpflegungsständen bildeten sich lange Schlangen. Und die Menschen waren sich einig. „Der Marktplatz ist wirklich schön geworden.“