„Was will ich mal werden?“ Diese Frage stellen sich Zehntklässler vom Gymnasium am Romäusring in Villingen. Ein einwöchiges Pflichtpraktikum in der Berufswelt soll Aufschluss geben. Drei Schülerinnen sprechen über ihre Erfahrungen.

Aber erleichtert ein Praktikum tatsächlich die Entscheidung für den späteren Beruf?

Praktikum an der Grundschule

Devanshi Damania hat sich dazu entschieden, ihr Praktikum an der Südstadtgrundschule in Villingen zu machen. Die Schülerin sieht das einwöchige Praktikum als sehr positive Erfahrung.

Devanshi Damania erlebt ihr Schülerpraktikum in der Südstadtgrundschule in Villingen.
Devanshi Damania erlebt ihr Schülerpraktikum in der Südstadtgrundschule in Villingen. | Bild: Mia Osteroth

Die 16-Jährige hilft den Kindern bei verschiedenen Schulaufgaben, bereitet Rätsel vor und begleitet die Kinder allgemein im Alltag. Sie gestaltet den Unterricht mit und findet: „Die Kinder sind sehr aktiv.“ Vor allem die Pausenaufsicht macht ihr Spaß.

Bei all den positiven Erfahrungen stellt sich die Frage: Kann sie sich selbst als Grundschullehrerin vorstellen? „Kindern etwas beibringen macht Spaß, kann aber auch anstrengend sein“, antwortet die 16-Jährige. Der Beruf sei manchmal kompliziert und bringe viel Verantwortung mit sich.

Jedoch geht Damania mit einem guten Gefühl aus dem Praktikum. Die eine Woche habe ihr viele Einblicke eröffnen können.

Hinter den Kulissen der Apotheke

Wie sieht der Alltag in der Apotheke aus? Diese Frage möchte die Schülerin Sophia Zeiser für sich bei einem Praktikum in der Delta-Apotheke in Villingen beantworten.

Sophia Zeiser darf bei der Arbeit in der Delta-Apotheke in Villingen auch hinter die Kulissen blicken.
Sophia Zeiser darf bei der Arbeit in der Delta-Apotheke in Villingen auch hinter die Kulissen blicken. | Bild: Mia Osteroth

Ihr hat am meisten die Arbeit im Labor gefallen. Außerdem durfte sie Medikamente einsortieren und sogar eigene Salben herstellen. Vor allem die Arbeit mit den verschiedenen Instrumenten hat ihr Spaß gemacht. Hinzu ist die Arbeit im Labor und an der Kasse gekommen.

Ob dies ein realistischer Job für ihre Zukunft wäre, ist sich die Schülerin nicht sicher. Der Alltag sei interessant und spannend, jedoch nichts für den Rest des Lebens. Trotzdem findet die Schülerin, dass ein Praktikum genau das zeigen soll: „Passt dieser Beruf zu mir oder nicht? Ein Praktikum kann helfen, was mir mit einer schwierigen Frage wie dieser viel bringt“, sagt die 15-Jährige.

Alltag als Buchhändler

Für jemanden, der Bücher liebt, ist ein Praktikum in einer Buchhandlung wohl perfekt. Julia Horvath verschlingt Bücher, seit sie lesen kann. Deswegen hat sie sich für ein Praktikum in Morys Hofbuchhandlung in Villingen entschieden.

Julia Horvath liest gerne Bücher. Darum macht sie ihr Praktikum in der Morys Hofbuchhandlung in Villingen.
Julia Horvath liest gerne Bücher. Darum macht sie ihr Praktikum in der Morys Hofbuchhandlung in Villingen. | Bild: Mia Osteroth

Sie sortiert dort Bücher ein und kümmert sich um Bestellungen sowie Lieferungen. Am liebsten hat sie die Bücherregale gestaltet. Sie empfand es als schön, ihre eigene Kreativität einfließen zu lassen. Für den Besuch einer Schulklasse bereitete die 16-Jährige kleine Rallyes und Buchempfehlungen vor.

Zu einer endgültigen Entscheidung über die Berufswahl ist sie durch das Praktikum nicht gekommen. Schülerinnen und Schüler sollten sich selbst nicht unter Druck setzen, mit dem ersten Praktikum direkt eine Punktlandung zu machen. Im Gegenteil: Es biete die einmalige Möglichkeit, sich auszuprobieren, sagt Horvath.

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Hilft den Schülern ein Bogy-Praktikum? – Aus der Sicht des Lehrers

Sabrina Liebrich ist Klassenlehrerin am Gymnasium am Romäusring. Sie hilft der Klasse bei der Organisation des Praktikums. „Oft wissen Schüler nicht genau, was sie werden sollen. Ein Praktikum kann dabei eine große Hilfe bieten“, sagt die Lehrerin. Aus ihrer Sicht nehmen viele Schüler dieses Angebot positiv an.

„Negative Rückmeldungen gibt es selten“, sagt die Klassenlehrerin Sabrina Liebrich vom Gymnasium am Romäusring über die Erfahrungen ...
„Negative Rückmeldungen gibt es selten“, sagt die Klassenlehrerin Sabrina Liebrich vom Gymnasium am Romäusring über die Erfahrungen ihrer Schüler bei Pflichtpraktika. | Bild: Sabrina Liebrich

Die Schule biete oft nicht viel, um der Berufswelt näherzukommen. Deswegen bringe das Praktikum die größte Möglichkeit, sich umzuschauen und sich Gedanken zu machen. „Negative Rückmeldungen gibt es selten. Oft sind die Schüler positiv überrascht, nachdem sie sich mit dem Beruf auseinandergesetzt haben“, erklärt die Lehrerin.