Das Hegaustadion in Engen ist seit Monaten eine einzige Baustelle. Aber die umfassenden Sanierungsarbeiten waren unausweichlich, wie Bürgermeister Frank Harsch in der jüngsten Einwohnerversammlung in Zimmerholz betonte. Zum einen seien die Schäden des in die Jahre gekommenen Stadions unübersehbar gewesen, zum anderen würde die Stadt nur noch jetzt Fördergelder bekommen. „Wir müssen da jetzt ran, sonst wären uns Geld aus den Fördertöpfen verloren gegangen“, so der Engener Rathauschef im Farrenstall.

Bereits im Sommer hatte der Gemeinderat den Weg für die Stadionsanierung in Engen geebnet – Kostenpunkt rund 2 Millionen Euro. Für das Projekt wurden Fördergelder in Höhe von insgesamt 305.000 Euro bewilligt.

So teuer wird die Sanierung

Laut der Kostenberechnung, die Architektin Katja Wessel im Sommer im Gemeinderat vorstellte, schlägt die Sanierung der Tartanbahn mit rund 600.000 Euro zu Buche. Der neue Sportrasen soll rund 250.000 Euro kosten, die Erweiterung der Sprunganlage knapp 190.000 Euro. Das erneuerte Kleinspielfeld kostet die Stadt rund 160.000 Euro und die Kugelstoßanlage rund 28.000 Euro.

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Dass am Hegaustadion dringend etwas gemacht werden muss, sieht mittlerweile jeder Laie. Die Tartanbahn ist ein großer Flickenteppich und auch die Stühle auf der Tribüne sind größtenteils kaputt und geben kein schönes Bild ab. Das vor gut 40 Jahren erbaute Stadion ist schon seit einigen Jahren dringend sanierungsbedürftig.

Die Sanierungsarbeiten schreiten laut Stadtbaumeister Matthias Distler voran. Aktuell sei etwa der Kunstrasenplatz bereits zurückgebaut. Was auf der freigewordenen Fläche entstehen soll, sei laut Bürgermeister Harsch aktuell noch nicht endgültig besprochen. Er könne sich dort Gewerbe vorstellten oder eine Nahwärmeanlage, sagte er bei der Einwohnerversammlung.

Kunstrasenentsorgung kostet viel mehr als gedacht

Allerdings hat der Rückbau des Kunstrasenplatzes seinen Preis und dies im wahrsten Sinne des Wortes. Laut Stadtbaumeister Distler kostet die Entsorgung des Materials rund 150.000 Euro. Das sei in dieser Höhe nicht vorgesehen gewesen. Die Preissteigerung liege daran, dass das Material, dass sich unter dem Kunstrasen befunden hat, nicht mehr getrennt werden könne und arbeitsintensiv durch eine Spezialfirma entsorgt werden müsse.

Viel ist von der ersten Schicht des Kunstrasens nicht mehr übrig.
Viel ist von der ersten Schicht des Kunstrasens nicht mehr übrig. | Bild: Matthias Güntert

Ohnehin bezeichnete Bürgermeister Frank Harsch die Sanierung des Hegaustadion als „keine einfach Baustelle“. Aber: „Der Kunstrasenplatz wurde überflüssig, da sich der Hegauer FV seit Jahren nach Welschingen verlagert hat“, so Harsch.

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Bis das Stadion und vor allem der Rasen wieder voll nutzbar sind, werde es laut Distler noch eine ganze Weile dauern. Der Stadtbaumeister geht aktuell davon aus, dass das Stadion erst 2026 wieder vollumfänglich bespielt werden kann.