Die Engener Narrenzunft verstärkt in Absprache mit der Stadt Engen noch einmal ihr ohnehin umfangreiches Sicherheitskonzept für das anstehende Narrentreffen. Hintergrund sind die jüngsten Ereignisse, wie zuletzt der Terroranschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt. Um die Altstadt und den Umzugsweg zu sichern, sollen massive Sperren aus Beton sowie Traktoren zum Einsatz kommen. Rund 13.000 Besucher und Hästräger werden am kommenden Wochenende zum 150. Jubiläum der Zunft in Engen erwartet.

„Wir brauchen über 30 Tonnen an Betonklötzen und zusätzliche Absperrungen in der Innenstadt“, berichtet Zunftmeister Sigmar Hägele kurz vor dem Narrentreffen. Außerdem sollen Landwirte mit ihren Traktoren Kreuzungen sperren. „Wir hatten von vornherein eigentlich nicht mit Terrorsperren geplant“, sagt Hägele. Sicherheitsvorkehrungen wie diese brauche es nicht nur bei der Fasnacht, sondern auch bei künftigen Veranstaltungen: „Das wird uns auch bei allen anderen Märkten begleiten mit den Pollern“, so Hägele.

Sicherheitsvorkehrungen bedeuten großen Aufwand

Ein Betonpoller, der die Zufahrten für mögliche Angriffe mit Autos oder Lkws sperrt, wiegt zweieinhalb Tonnen. Zunft oder Bauhof können solche Poller nicht transportieren und aufstellen, das müsse von externen Dienstleistern übernommen werden, vermittelt der Narrenpräsident. Die zusätzliche Sicherheit bedeutet nicht nur extrem viel Aufwand, sondern schlägt den Narren auch finanziell ins Kontor. „Die Finanzierung ist deswegen völlig durcheinander gekommen“, gibt er zu.

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Hägele macht aber auch deutlich, dass kein Weg an den zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen vorbeigeht. „Wir sind für die Sicherheit verantwortlich“, betont er. So sieht das auch Ordnungsamtsleiterin Katja Lieberherr. Die Stadt habe sich noch einmal intensiv Gedanken zum Thema Terrorabsperrungen gemacht. „In diesem Zuge hat die Stadt Engen gemeinsam mit der Narrenzunft einen Plan entworfen, wie die Veranstaltung vor solchen Angriffen bestmöglich geschützt werden kann“, so Lieberherr zum Hintergrund.

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Eine Begehung des Fest- und Umzugsgeländes von Zunft, Ordnungsamt und Feuerwehr fiel ebenfalls sehr kleinteilig und gründlich aus, wie Hägele berichtet. „Die Stadt legt viel Wert auf ein ganzheitliches und stimmiges Konzept, um die Sicherheit auf dem Narrentreffen bestmöglich sicherzustellen“, betont Ordnungsamtsleiterin Katja Lieberherr. Das Konzept der Zunft sei seitens der Stadt entsprechend geprüft worden.

Enge Zusammenarbeit von Polizei und Ordnungsamt

Einfahrten abzusperren ist das eine, aber wie sichert man einen Umzugsweg ab? Das sei eine Herausforderung, da der Umzug durch die Stadt verlaufe, so Lieberherr zu der Frage. „Dennoch haben wir auch hier verschiedene Maßnahmen wie den Einsatz von schweren Fahrzeugen als Sperren eingeplant“, konkretisiert sie.

Ordnungsamt und Polizei hätten nicht nur im Vorfeld der Veranstaltung eng zusammengearbeitet, so Lieberherr, sondern würden das auch während der Veranstaltung tun. „Eine enge Abstimmung mit den Sicherheitsbehörden sowie dem Security-Dienst ist der Stadt Engen sehr wichtig“, fügt sie hinzu.

Auch Feuerwehr ist ständig gefordert

Ein weiterer Aspekt ist der Brandschutz. Auch hier braucht es für eine Großveranstaltung wie ein solches Narrentreffen besondere Vorkehrungen und Einsatz der Feuerwehrleute, wie der Engener Feuerwehrkommandant Markus Fischer erläutert. „Für das Narrentreffen wurden Brandschutzvorkehrungen für die Besenwirtschaft „Hölle“ in der Tiefgarage Maxenbuck, die Stadthalle und das Massenquartier in der Großsporthalle getroffen“, so Fischer. Dabei gehe es beispielsweise um Vorgaben zu Fluchtwegen.

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Für die Stadthalle und das Massenquartier brauche es zudem einen Brandsicherheitsdienst, also Vertreter der Feuerwehr, die im Notfall gleich einschreiten können. Dass es eine Einsatzbereitschaft braucht, wie beim Altstadtfest, hat mehrere Gründe: Die Verfügbarkeit der Einsatzkräfte ist schlechter, die Fahrten ins Feuerwehrhaus und anschließend zum Einsatz dauern wegen Verkehrsbehinderungen länger.

Insgesamt seien während des Narrentreffens 35 Einsatzkräfte mit einem geplanten Zeitaufwand von 240 Stunden eingesetzt.