Auftakt der Engener Fasnet ist traditionsgemäß am Samstag nach Dreikönig, dem so genannten Eulalientag. In diesem Jahr konnten die Narren, die größtenteils im Häs auf der Freilichtbühne hinter dem Rathaus erschienen waren, dabei schon mal ihre Kältefestigkeit testen, denn bei ordentlich Minusgraden gab‘s viele kalte Nasen.
Schon bei der Begrüßung fiel auf, dass die Anzahl der lokalen Prominenz, die sich hatte entschuldigen lassen, länger war als die der tatsächlich anwesenden. Bürgermeister Frank Harsch überraschte dabei positiv, denn der Ehrennarrenrat hatte es sich nicht nehmen lassen, im Häs vor Ort zu erscheinen. Unbeeindruckt von den Witterungsverhältnissen sorgte der Fanfarenzug Engen mit seinen knapp 30 hochmusikalischen und nach eigenen Aussagen trinkfesten männlichen Mitgliedern für einen munteren Auftakt.

Die Fastnachtseröffnung in Engen ist ein hoch formeller Akt, bei dem Zeremonienmeister Jörg Scharmentke die Fastnacht offiziell verkündet und den Zunftpräsidenten Sigmar Hägele offiziell als obersten Narren in sein Amt einsetzt. Dieser ist seit 2008 Präsident und damit zum 17. Mal Chef der Engener Fasnet. Darauf erfolgte die ausführliche Ämtereinsetzung durch den Präsidenten, unter anderem des Narrenvaters Rainer Gaißmeyer, der als „Erster Bürger“ in der Narrenzeit gilt.
Wehe, es gibt nicht genügend Saublodere
Oberste Aufgabe von Hanselevater Christian Herbst ist laut Narrenpräsident dafür zu sorgen, dass genügend Suublotere vorhanden sind – also die Schweinsblasen, die neben dem Fuchsschwanz zur klassischen Ausstattung eines Hansele gehören. Dass Säcklmeister Dominik Grömminger dafür verantwortlich ist, dass das Geldsäckl immer prall gefüllt ist, konnte man sich auch als Nichtzunftsmitglied schon denken.

Nach dem hochoffiziellen Teil ging es dann in den Narrenkeller, der schier aus allen Nähten zu platzen drohte, als es dort zur Ordensverleihung an verdiente Narren ging. Vera Ackermann wurde der Verdienstorden angeheftet als Dank für ihre handwerklichen Fertigkeiten als Schneiderin der schönen, schwarzroten Häser für die Hansele.
Daraufhin stand Lena Schaible im Mittelpunkt, die zur Gruppenleiterin befördert wurde. Sie ist von nun an für die Jugendarbeit zuständig, insbesondere für die Tanzgruppe, zu deren erstem Treffen sich schon 30 Kinder eingefunden hatten, wie Zunftpräsident Sigmar Hägele stolz verkündete. Anschließend stand die Hanseleparty für die Jüngeren auf dem Programm. Die älteren Närrinnen und Narren ließen den Abend in der Narrenstube ausklingen.
Das 150-Jährige wird am 25. und 26. Januar gefeiert
Das diesjährige Fastnachtsmotto der Engener Narrenzunft lautet in diesem Jahr nicht von ungefähr „Fasnet fu frühner bis hüt“, denn es spielt auf die lange Tradition der Narrenzunft Engen an, die, im Jahr 1875 gegründet, ihr 150-jähriges Bestehen feiert. Aus diesem Anlass findet am 25. und 26. Januar das große Narrentreffen in Engen statt, an dem insgesamt 33 Zünfte mit etwa 4000 Narren teilnehmen werden.