Das muss einen heftigen Schlag getan haben: Ein Lastwagen ist am Montag bei Engen-Neuhausen in der Bahnunterführung stecken geblieben und hat für einen größeren Einsatz von Polizei und Feuerwehr gesorgt. „Die Situation vor Ort ist statisch, da geht nichts vorwärts und nichts rückwärts“, schildert Markus Fischer, Kommandant der Engener Feuerwehr, am Mittag an der Unterführung. Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr sind vor Ort, auch die Straßenmeisterei und Statiker sind involviert.

Die Spuren der Fracht an der Brückendecke sind deutlich zu erkennen.
Die Spuren der Fracht an der Brückendecke sind deutlich zu erkennen. | Bild: Holle Rauser

Laut Feuerwehrkommandant Markus Fischer habe der Lastwagenfahrer auf seinem Hänger mehrere größere Betonteile geladen. Mit dieser Ladung habe der Fahrer gegen 12 Uhr versucht, die Bahnunterführung zu durchqueren – und ist dabei gescheitert. Das Ergebnis ist, dass dieser Lastwagen feststeckt. Laut Angaben des Kommandanten habe der Lastwagenfahrer die Unterführung mit dem Führungshäuschen bereits passiert gehabt. „Die Betonteile haben sich aber verkantet und der Anhänger ist dann steckengeblieben“, so Fischer.

Das Problem mit den vier Metern

Wie die Feuerwehr vor Ort ausführt, hätten die Betonteile Maße von 3,96 auf 4,15 Meter sowie ein Gewicht von 11,6 Tonnen. Die Unterführung in Neuhausen misst aber nur vier Meter Höhe. Das Problem: Das Betonteil sei laut Feuerwehrangaben auf dem Hänger quasi hochkant fixiert worden – und damit für die Unterführung zu hoch. „Die Platte steckt hochkant fest, aber die Firma hat das kürzere Maß beim Transport angegeben“, sagt ein Feuerwehrmann im Gespräch.

Wie verkeilt das Betonteil wirklich in der Bahnunterführung ist, wird bei den Lösungsvarianten deutlich: Weder schwungvoll vorwärts noch rückwärts löst es sich. Als letzte Variante prüfen die Einsatzkräfte nun, ob das Betonteil rausgespitzt werden solle.

Viele Bahn-Verbindungen fallen aus

Der Unfall hat große Auswirkungen für Autofahrer und vor allem Bahnfahrer. Der Bereich um Neuhausen ist von Mühlhausen-Ehingen aus kommend großräumig abgesperrt. Auch die Bahnstrecke bleibt für die Dauer des Einsatzes gesperrt, da die Statik die Brücke nicht gewährleistet werden könne. „Es geht jetzt darum, die Statik der Brücke sicherzustellen“, teilt die Pressestelle des Polizeipräsidiums Konstanz mit.

Ein Schild zeigt, dass Fahrzeuge höchstens vier Meter hoch sein dürfen.
Ein Schild zeigt, dass Fahrzeuge höchstens vier Meter hoch sein dürfen. | Bild: Holle Rauser

Für mehrere Stunden fielen Züge zwischen Singen und Engen aus, der Vorfall hat Auswirkungen auf den Seehas zwischen Engen und Konstanz und die Schwarzwaldbahn zwischen Karlsruhe und Konstanz. Die Bahn hat laut ihrer eigenen App einen Ersatzverkehr zwischen Singen und Engen mit Bussen eingerichtet. Bei vielen Verbindungen war aber bis etwa 14.30 Uhr zu lesen: Verbindung fällt aus, der Halt sowohl in Singen als auch Engen entfällt.

Auch ein Notfallmanager der Bahn ist vor Ort.
Auch ein Notfallmanager der Bahn ist vor Ort. | Bild: Matthias Güntert

Bei späteren Verbindungen verwies die Bahn bis zum Nachmittag auf den Ersatzverkehr und dass die Strecke weiterhin gesperrt war. Gegen 16 Uhr dann die gute Nachricht: „Die Streckensperrung ist aktuell aufgehoben.“