Wenn die Schweizer Fahnen im Städtli wehen und der Duft von Servelas den Festplatz am Rhein erfüllt, ist es wieder so weit. Am 1. August feiert Diessenhofen den Schweizer Nationalfeiertag, traditionsreich, herzlich und in besonderer Nachbarschaft mit dem deutschen Nachbarort Gailingen. Entlang des Rheins wird ein Fest der Verbundenheit gefeiert, das Jung und Alt, Einheimische und Gäste auf beiden Seiten des Flusses begeistert.
Bereits am frühen Morgen soll die Vorfreude im Städtli spürbar sein. Die besondere Beflaggung bringt Nationalstolz und Heimatliebe zum Ausdruck, sichtbar an Balkonen und allen öffentlichen Plätzen. Den Auftakt bildet am Vormittag ein gemütlicher „Z‘morge“ im Ortsteil Willisdorf. „Das ist ein schönes Zeichen gelebter Gemeinschaft im Kleinen“, findet René Herpe vom Quartierverein, der das Frühstück organisiert.
„Neu in diesem Jahr ist, dass das bunte Treiben am Rheinufer mit Festwirtschaft und Barbetrieb bereits ab 14 Uhr beginnt“, kündigen die Betreiber vom Fußballclub Diessenhofen an. Der Sportverein organisiert die Festwirtschaft im Namen der Stadtgemeinde. Kulinarik, Begegnung und Sommerstimmung direkt am Wasser laden zum Verweilen ein.
Ein besonders stimmungsvoller Moment erwartet die Gäste um 18 Uhr. Die ökumenische Andacht, gestaltet von den evangelischen und katholischen Kirchengemeinden und begleitet von der Stadtmusik Diessenhofen, direkt am Rhein unter freiem Himmel, verleiht dem Fest eine besondere Tiefe. Ebenfalls ab 18 Uhr lädt die DLRG Ortsgruppe Gailingen in die Beach Bar im Rheinuferpark ein.

Um 19.30 Uhr eröffnet Stadtpräsident Markus Birk die Bundesfeier offiziell und blickt in seiner Ansprache auf aktuelle Entwicklungen im Städtli. Für die Festrede konnte in diesem Jahr die Steckbornerin Bea Petri gewonnen werden. Die erfolgreiche Maskenbildnerin war mit ihren Schminktipps im Radio und TV präsent, wurde 2012 als Unternehmerin des Jahres ausgezeichnet und war als Ehefrau des ehemaligen Schaffhauser Stadtpräsidentin Thomas Feurer First-Lady in der Munotstadt.

„Eine bewusste Wahl abseits der politischen Bühne“, betont Stadtpräsident Markus Birk. Jedes Jahr ist ein anderes Mitglied des Stadtrates für die Auswahl zuständig, erklärt er. Dieses Jahr fiel die Wahl auf eine Persönlichkeit aus der Kreativwirtschaft. Im vergangenen Jahr sprach der Thurgauer Regierungsratspräsident Walter Schönholzer und sogar der bekannte Schwingerkönig Ernst Schläpfer hielt bereits eine Ansprache in Diessenhofen.
Den feierlichen Schlusspunkt des offiziellen Teils setzt dann die Nationalhymne, gefolgt vom gemeinsamen Singen des Thurgauer Liedes, ein Moment der Identität und des Zusammenhalts.
Höhepunkt auf dem Wasser und mit Feuerwerk
Ein besonderer Höhepunkt ist der Fackelcorso der Pontoniere Diessenhofen auf dem Rhein um circa 21.45 Uhr. Wochenlang wird für diesen bewegenden Moment auf dem Wasser geübt. Die Fackeln, getragen von den Pontonieren auf dem Rhein, spiegeln sich im Wasser und schaffen eine einzigartige Atmosphäre zwischen Diessenhofen und Gailingen.
„Krönender Abschluss ist das große Feuerwerk, das von einer Schweizer Armee-Karren-Pontonfähre aus gezündet wird und zwischen 15 und 20 Minuten einen phantastischen Zauber am Himmel über dem Rhein versprüht“, kündigt Vizestadtpräsident Kevin Kern an. Die Kosten teilen sich die Stadt- und die Bürgergemeinde.
Verantwortlich dafür sind die Pontoniere unter Kerns Leitung, der eigens einen pyrotechnischen Sicherheitskurs absolviert hat. Auch die Fischerzunft wirkt mit. Sie sichert den Rhein ober- und unterhalb des Festgeländes ab – ein weiteres Beispiel für das Miteinander verschiedener Akteure in der Stadt.
Herrliche Ausblicke auch von Gailinger Rheinufer
Mehr als 1000 Besucherinnen und Besucher werden am Festplatz in Diessenhofen erwartet. Viele Hunderte finden sich auf der deutschen Seite in Gailingen ein, von wo aus es auch herrliche Ausblicke auf das Feuerwerk gibt. „Grenzüberschreitende Freundschaft in ihrer schönsten Form“, nennt Stadtpräsident Markus Birk das. Er lädt Besucher aus dem benachbarten Hegau ein, den Abend bei einem Schlummertrunk oder einer Servela auf dem Festplatz in Diessenhofen ausklingen zu lassen.
Sein Fazit: „Es ist schön zu sehen, wie uns dieses Fest verbindet, über Generationen, Konfessionen und selbst über die Landesgrenzen hinweg.“ Doch zu spät sollte man nicht kommen. Von 20 bis 24 Uhr ist die Rheinbrücke und die Rheinhalde in Gailingen für den motorisierten Verkehr gesperrt.