Das Coronavirus ist am Wochenende in Gailingen angekommen. Bürgermeister Thomas Auer bestätigte auf SÜDKURIER-Nachfrage, dass es in seiner Gemeinde den ersten bestätigten Corona-Fall gibt. „Bisher blieb Gailingen verschont. Aber dass es irgendwann einmal einen bestätigten Fall geben wird, war absehbar“, sagte Auer. Damit reiht sich die Hegau-Gemeinde in die Liste der Kommunen ein, die mit einem Corona-Fall klar kommen müssen. Angaben zur Person dürfe Auer keine machen. Fest steht aber laut dem Gailinger Bürgermeister: Die erkrankte Person hatte über das Wochenende Kontakt mit weiteren Bürgern.
Informationskette funktioniert bestens
Aber im Gailinger Rathaus ist man trotz der Corona-Nachricht entspannt. „Es wird nicht nötig sein, dass wir das Leben nun vollständig auf Null runterfahren“, beruhigte Bürgermeister Thomas Auer. Die Informationskette, die im Falle einer Corona-Erkrankung in Gang gesetzt werde, habe optimal gegriffen. „Hier läuft alles sehr professionell ab. Keiner muss in Panik geraten“, sagte er.
Bürgermeister Auer mahnt zur Besonnenheit
Das Gesundheitsamt sei dran, die Sache zu regeln, so Auer weiter. Es gehe jetzt darum, die Personen zu ermitteln, die zu den Kontaktpersonen der Gruppe 1 mit höherem Infektionsrisiko und der Gruppe 2 mit niedrigerem Infektionsrisiko gehören. Auer appellierte daran, dass die Gailinger sich weiterhin an die Corona-Vorgaben halten. Er mahnte deshalb zur Ruhe und Besonnenheit. Auch mit Blick auf die Fallzahlen in seiner Gemeinde. „Die Fallzahlen schnellen in einer kleinen Gemeinde statistisch natürlich sehr schnell in die Höhe“, erläuterte Auer.
Das Landratsamt Konstanz bestätigte den Fall in Gailingen ebenfalls. Die Person habe sich auf einer privaten Feier befunden. Allerdings: „Die Person hatte noch keine Symptome und stand auch nicht unter Quarantäne“, betonte Pressesprecherin Marlene Pellhammer. Auch sie verwies darauf, dass zum Schutz des Betroffenen keine Angaben zu personenbezogenen Daten gemacht werden. Das Landratsamt habe nun Ermittlungen eingeleitet, um relevante Kontaktpersonen zu erfassen und zu entscheiden, welche Personen in Quarantäne gehen müssen. Um wie viele Personen es sich hierbei handelt, werde derzeit noch ermittelt.
Weiterer Fall in Singener Schule
Auch in der Beethovenschule in Singen kam es über das Wochenende zu einem positiven Corona-Fall. Wie die Stadtverwaltung Singen informierte, wurde eine Schülerin positiv getestet. „Sie wurde bereits am Freitag vorsorglich auf Veranlassung des Gesundheitsamtes aus der Schule genommen, da ihr Vater ebenfalls Corona positiv ist“, teilte Pressesprecher Achim Eickhoff mit.
Nach Absprache mit dem Gesundheitsamt seien alle Schüler der betroffenen Klasse informiert worden, dass sie ab sofort in häuslicher Quarantäne bleiben müssen. Es seien auch Schüler aus den beiden Parallelklassen betroffen. „Insgesamt befinden sich 37 nun in häuslicher Quarantäne“, hieß es in der Stellungnahme weiter. Die Klassenlehrerin sei ebenfalls isoliert worden. Weitere Lehrkräfte wurden am Montag getestet. Die Ergebnisse sollen am Dienstag vorliegen. Die Lehrkräfte der Beethovenschule werden für die betroffenen Schüler einen Fernunterricht organisieren, heißt es aus der Direktion der Singener Schule.