Auch begeisterte Fans der großen Shows im deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehen und im Privatfernsehen kennen wohl nur in seltenen Fällen Holm Dresslers Namen. Aber ohne ihn hätte es Sendungen wie „Auf los geht‘s los“, oder die erste Millionenshow im Fernsehen, die SKL-Show, nicht gegeben. Nun kam der geistige Vater von „Wetten, dass ...“ ins Hegau-Jugendwerk. Das Publikum zeigte sich super unterhalten.

120 Besucher im Hegau-Jugendwerk wollten wissen, wie es hinter den Kulissen großer Fernsehshows zugeht. Mit dem 76-jährigen Holm Dressler, einem Vordenker der deutschen Fernseh-Unterhaltung, hat ein Experte in Gailingen den Vorhang gelüftet. Mit seiner dreistündigen Multimedia-Show im Audimax des Jugendwerks ermöglichte er dem Publikum einen vergnüglichen Blick auf das, was hinter den Kameras der deutschen Fernsehwelt passiert.

Karrierestart als Kabelträger

Dressler startete 1972 als Kabelträger beim Fernsehen, wurde später Redakteur beim damaligen Südwestfunk und traf dort auf Frank Elstner. Mit den Montagsmalern gelang der erste große Erfolg, mit „Wetten, dass...“ der legendärste. Welche Bedeutung das Team hinter den Kulissen hat, wurde Dressler in der Arbeit mit Thomas Gottschalk für die RTL-Late-Night deutlich. Der Sender habe immer mehr Einfluss auf die Themen nehmen wollen und Dressler sich zurückgezogen. Die Quote sei eingebrochen, berichtet der 76-Jährige. Und auch Gottschalk sei zu ihm zurückgekommen für weitere große Fernsehshows.

Thomas Gottschalk hat als Moderator unzählige Fernsehshows präsentiert. Die Konzeption entstammte oft den Ideen Holm Dresslers.
Thomas Gottschalk hat als Moderator unzählige Fernsehshows präsentiert. Die Konzeption entstammte oft den Ideen Holm Dresslers. | Bild: Rolf Vennenbernd

Für Gottschalk gestaltete er Fernsehklassiker wie die „Telespiele“ oder auch „Na Sowas“. Für Günther Jauch erfand er unter anderem mit „Millionär gesucht – Die SKL-Show“ die erste Millionenshow im deutschen Sprachraum.

Große Fernsehshows mit Blacky Fuchsberger, Rudi Carrell und Dieter Hallervorden vervollständigten sein Wirken hinter den Kameras und Kulissen. Als Regisseur inszenierte Dressler Kinofilme wie die Komödie „Zärtliche Chaoten II“ – natürlich auch mit Thomas Gottschalk – und war als Produzent für allerlei Fernsehfilme verantwortlich.

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Aufhören komme für ihn nicht in Frage. Auch heute noch, mit 76 Jahren, sprudeln seine Ideen: Die kreative Unruhe sei immer noch da, so Dressler. Seit über zwei Jahren arbeitet er unter dem Titel „Auferstanden aus Ruinen – Das Hotel einer großen Diva“ an einer mindestens drei Jahre dauernden Langzeit-Dokumentation über den Abriss und Wiederaufbau des einstigen Grand-Hotels „Berwanger Hof“ in Berwang/Tirol, das einst der Entertainerin Margot Werner und ihrem Mann gehört hatte.

Holm Dresslers Versprechen: Fortsetzung folgt!

Und weil der Abend so gut lief, versprach Dressler, bald wieder zu kommen. Jugendwerk-Mitarbeiter Tom Welte, der den Kontakt zu Dressler hergestellt hatte, lud ihn ein, dann auch Thomas und Günther mitzubringen: „Die wären ebenfalls herzlich willkommen“. Thomas und Günther – bei ihnen handelt es sich um die Moderatoren Gottschalk und Jauch. Sie sind – nach seiner Frau Jutta, die ihn seit 47 Jahren privat und beruflich begleitet – zwei wichtige Wegbegleiter während Dressels Karriere.