Er hat Thomas Gottschalk quasi im Alleingang weggebaggert: Fast genau vor einem Jahr, am 25. November 2023, flimmerte die letzte Folge der Fernsehsendung „Wetten, dass..?“ über den Bildschirm. Unvergessen dabei, wie Moderator Thomas Gottschalk unter dem tobenden Applaus auf einem Radlader aus dem Studio in Offenburg gefahren wurde. Am Lenkrad saß damals ein Hegauer: Markus Bohl aus Mühlhausen. Er ist Niederlassungsleiter der Firma Schünke im Singener Industriegebiet. Sein Spezialgebiet: schwere Maschinen, etwa Scherenarbeitsbühnen, Teleskopbühnen oder Mastarbeitsbühnen.
Schon dreimal Teil der Show
Und er ist quasi ein Wiederholungstäter: Dreimal habe er bereits bei einer Ausschreibung für eine „Wetten, dass..?“-Sendung teilgenommen, wie er kurz nach der letzten Sendung berichtete. Zweimal davon habe er den Zuschlag für Auf- und Abbauarbeiten bekommen. Einmal vor Jahren in Friedrichshafen, damals moderiert von Markus Lanz, und eben die letzte Sendung von Thomas Gottschalk im November 2023 in Offenburg.
Was von dem Auftritt bleibt, sind Erinnerungen. Erinnerungen an eine Abendshow im deutschen Fernsehen, die Millionen Menschen Samstag für Samstag vor die Bildschirme gelockt hat. Ein lockeres Mundwerk, eine blonde Lockenmähne und knallige Outfits – Thomas Gottschalk wollte und konnte polarisieren. Vor allem mit seinem Mundwerk. Auch bei seinem letzten Auftritt konnte er es nicht lassen. „Mensch Markus, dass du mich noch einmal anbaggerst“, hat er damals zu Markus Bohl gesagt.
Natürlich, Witze und Späße gehören zum Fernsehen dazu. Aber nach der Sendung entschied sich der Moderator anlässlich der Vorstellung seines neuen Buchs für mehr als fragwürdige Aussagen. Hätte er sich damals nur komplett aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Stattdessen irritierte er mit Worten, die seine Fernsehkarriere im Nachhinein in einem anderen Licht erscheinen lassen können. Seine Antwort in einem Interview sorgt für Fassungslosigkeit: „Ich habe Frauen rein dienstlich angefasst. Wie ein Schauspieler, der im Film küsst, weil es im Drehbuch steht.“
Zu oft unter der Gürtellinie
Auch Maite Kelly bekam jüngst in den sozialen Medien ihr Fett weg – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Dort schrieb er im Vorfeld der am 30. November geplanten Show „Adventsfest der 100.000 Lichter“ bei dem auch Kelly auftreten soll: „Wahrscheinlich muss ich Maite zur Seite schubsen, damit man mich sieht.“ Frauenfeindlichkeit, Sexismus und vor allem Sprüche unterhalb der Gürtellinie haben ausgedient, und zwar nicht erst im 21. Jahrhundert.
Die Aussagen sind der letzte, verzweifelte Versuch eines alternden TV-Stars, nach Aufmerksamkeit zu buhlen. Manch einer könnte angesichts der jüngsten verbalen Entgleisungen des Showmasters dazu kommen, dass Thomas Gottschalk nicht weit weg genug weggebaggert wurde. Ein Hegauer hatte damals die Chance dazu, vor fast genau einem Jahr.