Die Schweizerische Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh) hat es nicht einfach: Aufgrund des historisch niedrigen Rheinpegels musste die URh den geplanten Saisonstart am Karfreitag vorläufig auf den 1. Mai verschieben. Der Rheinpegel lag am 23. April in Schaffhausen mit 183 Kubikmeter pro Sekunde (m³/s) deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt. Die URh will den Betrieb zum Mai aufnehmen, jedoch sei das angesichts der aktuellen Umstände nur eingeschränkt möglich.
Durch die geringen Niederschläge der vergangenen Woche hat die Abflussmenge leicht zugenommen und zumindest die Hürde von 200 m³/s Liter übersprungen – Tendenz weiterhin leicht steigend. Dadurch kann die URh den Schifffahrtsbetrieb am 1. Mai zumindest auf dem Abschnitt Schaffhausen–Diessenhofen mit einem Teilangebot aufnehmen und auch die angebotenen Brunchfahrten umsetzen.
Kein Schiffsverkehr zwischen Konstanz und Schaffhausen
Zwischen Schaffhausen und Diessenhofen werden täglich vier anderthalbstündige Rundfahrten mit Zustiegsmöglichkeiten in Büsingen angeboten. Die Abfahrtszeiten orientieren sich an den offiziellen Fahrplanzeiten des publizierten Saisonfahrplans 2025, wie es auf Nachfrage heißt. Für die Frühstücks- und Lunch-Rundfahrten empfiehlt die Bordgastronomie, einen Platz zu reservieren.
Die Kursschifffahrt der URh zwischen Konstanz/Kreuzlingen und Schaffhausen bleibt aber bis auf Weiteres eingestellt, da bei den Kursschiffen trotz des niedrigen Tiefgangs von 1,15 Meter bei dem äußerst niedrigen Wasserstand die Gefahr bestehe, auf einer Sand- oder Kiesbank aufzulaufen. Auf der naturbelassenen Strecke zwischen Stein am Rhein und Schaffhausen gibt es nur eine Fahrrinne, in der es große Findlinge gibt. Und die befinden sich durch den niedrigen Wasserstand nur noch knapp unter der Wasseroberfläche.
Da es auch im Untersee zu wenig Wasser hat, kommen die schweren Kursschiffe auch an der Seekante bei der Insel Werd nicht durch. Zudem sind die Zu- und Ausstiege an den Landestellen durch den tiefen Wasserstand zu steil und zu gefährlich, erklärt die URh. Auf dem Abschnitt zwischen Diessenhofen und Stein am Rhein, der als eine der schönsten Flussstrecken auf dem Rhein gilt, besteht allerdings kein generelles Verbot für Schiffe und auf dem Untersee verkehren die Schiffe der Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH und privaten Anbieter.
Zwei Mal täglich den Pegel prüfen
Die schnellste Hilfe in der gegenwärtigen Situation würden Westwinde bringen, die an den Bergen in Vorarlberg abregnen würden. „Wir prüfen die Pegelstände mindestens zwei Mal täglich und werden die Chance ergreifen, sobald sich zeigt, dass wir die Schiffe von unserer Werft in den Untersee und nach Kreuzlingen fahren können“, sagte Remo Rey, Geschäftsführer der URh. Ab dann wäre die Kursschifffahrt auf der Strecke zwischen Diessenhofen sowie Konstanz/Kreuzlingen wieder möglich.