Die MS Munot, die von der Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh) vom 15. April bis 16. Oktober wieder für Kurs- und Extrafahrten eingesetzt werden soll, steht in der Werft in Langwiesen zur Generalrevision der Motoren auf der Helling. Weil ein Ersatzteil fehlt, kann das noch eine Weile dauern. Die MS Munot wurde 1998 in der Bodan-Werft in Kressbronn gebaut und hat seither fast 337.000 Kilometer zurückgelegt. Sie kann über 500 Passagiere befördern, wobei sie über 335 Sitzplätze verfügt.

Die MS Munot ist jährlich durchschnittlich etwa 1500 Stunden im Einsatz. Um einen sicheren Betrieb und die Funktionstüchtigkeit sicherzustellen, führt die URh in den Wintermonaten bei allen Maschinen laufend ordentliche Revisionen durch.

Werftbetriebsleiter Herbert Risby mit einem ausgebauten Schiffsmotor. Dieses Bild aus der Zeit vor Corona zeigt allerdings einen anderen ...
Werftbetriebsleiter Herbert Risby mit einem ausgebauten Schiffsmotor. Dieses Bild aus der Zeit vor Corona zeigt allerdings einen anderen Motor als den der MS Munot. | Bild: Matthias Güntert

Bei der MS Munot war eine zwingende Generalrevision fällig, die nicht verschoben werden kann. Die jeweiligen Maschinenhersteller empfehlen je nach Motortyp nach einer Einsatzzeit von 15.000 bis 30.000 Stunden eine Generalrevision, bei der insbesondere verschlissene und abgenutzte Teile ersetzt werden.

Bei der MS Munot wurden die beiden jeweils 500 PS starken MTU-Dieselmotoren bei einer vom Hersteller empfohlenen Spezialfirma revidiert und auf dem Prüfstand auf die Funktion getestet. Weil die Spezialbeschichtungen der Kolben abgenutzt waren, mussten diese ersetzt werden.

Verzögerung in der Lieferkette

Mit dem Ausbau der beiden Motoren haben die Fachleute der URh im vergangenen November begonnen. Einer der Motoren wird bereits wieder eingebaut. Die Generalüberholung des zweiten Motors ist jedoch in Verzug geraten, weil ein Gummilager aufgrund einer verzögerten Lieferkette nicht verfügbar ist.

Obwohl für den Einbau des zweiten Motors etwa eine Woche benötigt wird, sind der Geschäftsführer Remo Rey und seine Crew zuversichtlich, dass am 15. April das Schiffshorn der MS Munot auf dem Rhein erklingen wird und das Schiff den Kursverkehr aufnehmen kann, bei dem es im Vergleich zum vergangenen Jahr keine Veränderungen geben wird. „Im Notfall wäre auch die kleinere MS Stein am Rhein für den Kursverkehr parat“, sagt Remo Rey.

Flotte mit sechs Schiffen

Die URh verfügt über eine Flotte mit sechs Schiffen. Auf dem Kursverkehr zwischen Schaffhausen und Kreuzlingen fahren die großen Motorschiffe MS Schaffhausen, MS Arenenberg, MS Thurgau und MS Munot weitere 14 Landestellen an. Neben den Schweizer Gemeinden Diessenhofen, Stein am Rhein, Mammern, Steckborn, Berlingen, Mannenbach, Ermatingen und Gottlieben, werden am deutschen Ufer die Insel Reichenau, Gaienhofen, Hemmenhofen, Wangen, Öhningen und Büsingen angefahren.

Im Sommer fährt die MS Stein am Rhein noch den Zusatzkurz am Donnerstag. Das älteste und kleinste Schiff ist die MS Konstanz, die in diesem Jahr nochmals als schwimmende Hotel-Suite auf dem Rhein sein wird.