Offenbar haben die wiederholten Beschwerden, die drastischen Schilderungen und die Bilder vom morgendlichen Chaos am Gottmadinger Bahnhof bei der Deutschen Bahn AG jetzt Wirkung gezeigt. Wie berichtet, war ein Triebwagen mit größerem Schaden ausgefallen und befindet sich immer noch in Reparatur. In der Folge kommt es morgens um 7.20 Uhr zu einem völlig unübersichtlichen Gedränge am Bahnsteig, weil die Schüler rechtzeitig zum Unterricht nach Singen kommen wollen und in den Zug stürmen.

Das könnte Sie auch interessieren

Die Wagenkapazität reicht nicht für alle Schüler aus, so dass immer etwa 30 Schüler zurückbleiben müssen. An die Einhaltung der Corona-Regeln ist nicht mehr zu denken. Die Bundespolizei spricht von einem konkreten Gefahrenpotenzial. Die Bürgermeister von Gottmadingen und Gailingen, Michael Klinger und Thomas Auer, hatten wiederholt Abhilfe des unhaltbaren Zustandes von der Bahn gefordert und auch die Landtagsabgeordnete Dorothea Wehinger (Grüne) als Fürsprecherin im Verkehrsministerium eingeschaltet. Auf der Strecke Schaffhausen-Singen war es in der Vergangenheit immer wieder zu Zugausfällen gekommen.

Im aktuellen Fall soll nun ein zweiter Bus ab Bietingen für Entspannung sorgen, bis der Triebwagen repariert ist. Das werde Ende nächster Woche der Fall sein, teilt die Sprecherin der Bahn mit. „Wir haben sofort reagiert und bei der Firma Behringer einen zusätzlichen Bus ab Bietingen bestellt, der um 7.05 Uhr ab Gottmadingen die Schüler direkt zu den Singener Schulen bringt. Der Bus hat zwar eine längere Fahrzeit als der Schülerzug, bringt aber die Schüler direkt zum Schulstandort, so dass der Fußweg vom Bahnhof zur Schule entfällt“, heißt es in der Erklärung am Mittwochnachmittag.

„Wir haben nun kurzfristig veranlasst, noch einen zweiten Bus ab Gottmadingen direkt zu den Singener Schulen einzusetzen. Auch mit Ende der sechsten Stunde verkehrt ein zusätzlicher Bus, um ausreichende Kapazitäten auch für die Rückfahrt der Schüler nach Gottmadingen anbieten zu können.“ Darüber hinaus seien immer wieder Mitarbeiter der Bahn vor Ort, um die Auslastung zu überprüfen und auch die Lenkung der Schüler auf die Busse zu übernehmen. Die Bahn arbeite mit Hochdruck daran, dass die Fahrzeuge so schnell wie möglich wieder eingesetzt werden könnten, heißt es in der Presseerklärung.