Mit einem leichten Überhang an Kita-Plätzen startet Gottmadingen im Herbst in das neue Kindergartenjahr. Das ist das Ergebnis der Statistik, die Dana Levo den Mitgliedern des Ausschusses für Finanzen und Soziales vorstellte. Um dieses Situation dürfte so manche Hegau-Gemeinde die Nachbarn in Gottmadingen beneiden.
Dessen sind sich Gemeinderäte und Verwaltung bewusst. Denn wo es an Plätzen fehlt, kann es an anderer Stelle ausgeglichen werden. Ohne zu murren würden die Eltern auch Wege in Kauf nehmen, wenn sie ihre Kinder gut betreut wüssten, erklärte Bürgermeister Michael Klinger. Denn im Landkreisvergleich herrschen in Sachen Kinderbetreuung in Gottmadingen paradiesische Verhältnisse. Das liege nicht zuletzt an der Angebotsvielfalt, die von gemeindeeigenen Einrichtungen über konfessionelle bis hin zu freien Trägern reicht. Zuletzt kam der Natur-Waldorfkindergarten im Katzental dazu. Jeder Träger mit eigener pädagogischer Ausrichtung bringt eigene Fachkräfte mit. Die Gruppengrößen richten sich nach dem Raumangebot, sind aber nach oben bei 28 Plätzen begrenzt.
Warum kommen Kinder im Laufe des Jahres dazu?
Schaut man auf die vorgelegten Zahlen, so bilden sie eine dynamische Entwicklung in den Einrichtungen ab. Sowohl im Kernort, als auch in den Ortsteilen Bietingen und Randegg starten die Kitas jeweils mit weniger Kindern. Im Laufe des Kindergartenjahres kommen dann jeweils neue Kinder dazu. Hauptamtsleiterin Martina Stoffel erklärt das damit, dass manche Eltern sich erst im Laufe eines Kindergartenjahres dafür entscheiden, ihr Kind in eine Einrichtung zu schicken. „Wir sind aber gut gerüstet und können immer Plätze anbieten, wenn auch nicht immer in der Wunscheinrichtung“, sagt Martina Stoffel. Die Verteilung laufe aber völlig geräuschlos.
Vor allem in Bietingen gibt es regelmäßig Engpässe. Dort stehen aber aus Platzmangel auch nur 25 Plätze für die Regelbetreuung zur Verfügung. Bietinger Eltern, die im Dorf keinen Platz für ihr Kind bekommen haben, bringen deshalb ihren Nachwuchs nach Randegg in die „Biberburg“. Insgesamt gibt es in den beiden Ortsteilen zum neuen Kindergartenjahr 15 freie Plätze.

Wie sieht es in Gottmadingen aus?
In Gottmadingen selbst sind zum gleichen Zeitpunkt sogar noch 28 Plätze frei. Aber auch hier müssen Eltern flexibel bleiben, vor allem, wenn sie sich verlängerte Öffnungszeiten wünschen. Das trifft besonders für den Gemeindekindergarten Im Täschen zu, wo 22 Plätze fehlen. Die können aber durch die Ganztagsbetreuung aufgefangen werden, so dass am Ende nur noch ein Defizit von zwei Plätzen zu verzeichnen ist.
Im Katholischen Kindergarten St. Martin hingegen reichen die Plätze im Regelkindergarten nicht aus. Hier fehlen elf Plätze, die aber im Bereich der verlängerten Öffnungszeiten ausgeglichen werden können. So kommt es zwischen den Einrichtungen und Angeboten immer wieder zu Verschiebungen, was aber nicht als Problem angesehen wird.
Fest steht jetzt schon, dass am Ende des Kindergartenjahres 2025/26 von den insgesamt 357 Betreuungsplätzen in Gottmadingen noch 28 frei sein werden. Und so herrschte auch bei den Gemeinderäten einhellige Zustimmung zu dem von der Verwaltung ermittelten Bedarf. Mit Ortsteilen verfügt Gottmadingen also über 463 Kita-Plätze in sieben Einrichtungen.
Dank großer Vielfalt kein Mangel
Auch im Kleinkindbereich besteht in der Gemeinde und den Ortsteilen kein Mangel an Betreuungsplätzen. Außer im katholischen Kindergarten in Bietingen sind die kirchlichen Einrichtungen bei der Betreuung von Kindern ab einem Jahr nicht aktiv. Von den insgesamt 65 Plätzen werden in diesem Bereich laut Prognose am Schuljahresende noch 15 Plätze frei sein.
Dana Levo kommt zu dem Schluss: „Im Kleinkindbereich hat sich die Lage im Vergleich der letzten Jahre etwas entspannt.“ Das liege am allgemeinen, leichten Rückgang der Geburtenzahlen, kommentiert Michael Klinger diese Entwicklung und ist froh, dass die Gemeinde in diesem Bereich ausnahmsweise alles beim Alten lassen kann.
Auch die Räte sind froh, dass in Sachen Kinderbetreuung kein Handlungsbedarf besteht. „Wir sind in einer sehr guten Situation“, stellte Markus Dreier (SPD/UL) fest. In anderen Kommunen müssten die Öffnungszeiten reduziert werden, weil es an Personal fehle. Auch wenn die Geburtenzahlen leicht rückläufig seien, werde man keine Plätze abbauen, sagte Martina Stoffel auf die Anfrage von Kirsten Graf (SPD/UL). Diese freut sich über die Tatsache, dass Gottmadingen jedem ankommenden Kind einen Platz anbieten könne.
Beim Thema Tagespflege, die ergänzend zum Betreuungsangebot geleistet wird, müsse der Schwerpunkt auf der Ganztagsbetreuung liegen. Diesen Bereich werde in Kooperation mit dem Tagesmütterverein mit rund 60.000 Euro gefördert. Hierbei geht es um Kinder unter einem Jahr und um die Betreuung von Kindern außerhalb der Angebote der Kindergärten und Schulen.